Liuzzi: "Ich bin viel reifer geworden"

(Motorsport-Total.com) - Für Tonio Liuzzi hat sich das Warten gelohnt. Nachdem er bei Toro Rosso seinen Hut nehmen musste, verdingte er sich als Testfahrer bei Force India, immer mit der Hoffnung auf eine Rückkehr ins Renncockpit. Nun ist es soweit: In Monza darf er bei Force India endlich wieder auf die Strecke. In der FIA-Pressekonferenz sprach der Italiener über seine persönlcihe Entwicklung seit seiner Zeit bei Toro Rosso, das Heimrennen als Einsatzpilot und vieles mehr:

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Tonio Liuzzi fühlt sich nun reifer als zu seiner Zeit bei Toro Rosso

Frage: "Tonio, wie fühlst du dich? Bist du bereit dafür, wieder Rennen zu fahren? Du bist in der Zwischenzeit ein paar A1GP- und Speedcar-Rennen gefahren..."
Vintantonio Liuzzi: "Das habe ich gemacht, um so fit wie möglich zu bleiben. Was das Körperliche angeht, kann man nur im Kraftraum sein Bestes geben und auch sonst alles versuchen, um fit zu bleiben. Wir müssen noch abwarten, bis ich morgen ins Auto steige, aber ich fühle mich gerüstet und körperlich bin ich fit und stark. Vielleicht ist der Einstieg hier in Monza einfacher. In Singapur wäre es wahrscheinlich wesentlich härter geworden, aber zum Glück ist das hier mein Heimrennen und es ist gut, hier anzufangen."#w1#

Frage: "Als du für Toro Rosso gefahren bist, war das Auto nicht besonders konkurrenzfähig. Der Force India scheint jetzt recht stark zu sein. Was ist dein Ziel - willst du in die Punkte oder in die Top 10 fahren?"
Liuzzi: "Meine Zeit bei Toro Rosso war eine großartige Erfahrung, die mich in der Formel 1 reifer gemacht hat. Zu dieser Zeit hatten wir sicherlich eine schwierige Ausgangslage, weil das Auto nicht konkurrenzfähig war. Aber ich habe dort viel gelernt und mit bei Toro Rosso in die Formel 1 hineingewachsen. Doch jetzt bin ich in einer anderen Situation. Ich bin reifer geworden, ich habe selbst in den eineinhalb Jahren als Testfahrer viel dazu gelernt und da der Force India viel besser geworden ist, habe ich jetzt die Chance, in einem konkurrenzfähigen Auto neu anzufangen."

"Ich muss mich bei meinem Teamchef Vijay Mallya bedanken, der mit die Chance gibt, bei meinem Heimrennen vor meinen Landsleuten fahren zu können. Das ist für mich etwas ganz Besonderes. Da ich jetzt gereifter bin, bin ich ein ganz anderer Mensch als vor zwei Jahren, als ich bei Toro Rosso war. Ich denke, dass ich meine Chancen jetzt besser nutzen kann und ich hoffe, dass ich dem Team helfen kann, genauso glücklich zu sein wie in Spa."

Frage: "Du bist für Force India viele Straightline-Tests gefahren. Anfang August bist du 270 Kilometer an einem Tag gefahren. Das muss aufregend gewesen sein..."
Liuzzi: "Ja, und vergangene Woche waren es noch ein paar Kilometer mehr. Das Team treibt die Entwicklung ziemlich voran, das zeigt sich auch in den Ergebnissen. Natürlich sind Straightline-Tests nicht dasselbe, wie wenn manhier in Monza fährt. Aber es ist ein Grund, warum wir solche Fortschritte machen und auf Highspeed-Geraden immer so schnell und stark sind."

¿pbvin|512|1935||0|1pb¿Frage: "Hat sich das Team also auf Geraden konzentriert?"
Liuzzi: "Nein, wir haben uns darauf konzentriert, maximale Downforce bei möglichst geringem Luftwiderstand zu erreichen. Ich denke, dass wir uns in diesem Bereich enorm weiterentwickelt haben. Und wir haben einen guten Kompromiss zwischen niedriger Downforce und Luftwiderstand gefunden, deshalb sollten wir für Monza gut aufgestellt sein. Ohne KERS wird es sicherlich nicht einfach - vor allem hier in Monza - aber wir blicken dem Wochenende wirklich optimistisch entgegen."

Frage: "Es stehen noch fünf Rennen aus. Wer wird Weltmeister?"
Liuzzi: "Die Teams werden die Entwicklung bis zum Saisonende noch enorm vorantreiben. Das wird am Ende eine goße Rolle spielen. Es ist schwierig, es jetzt schon zu sagen."

Frage: "Was sagst du zu der Affäre um Renault? Überrascht es dich, dass so etwas in diesem Sport passieren kann oder überrascht dich in der Formel 1 gar nichts mehr?"
Liuzzi: "Es ist ein schmaler Grat. Es ist schwer zu glauben, dass jemand absichtlich einen Crash hat. Es ist sicher schwer zu glauben, dass so etwas so inszeniert wurde, aber es ist eine heikle Angelegenheit. Wenn es wahr ist, ist es für den Sport nicht gut und passiert dann hoffentlich auch nie wieder."