Liuzzi: "Eine halbe Sekunde ist noch drin"

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal seit 2007 griff Vitantonio "Tonio" Liuzzi am Freitag wieder in das Renngeschehen der Formel 1 ein. Weil Giancarlo Fisichella von nun an im Ferrari sitzt, kommt sein italienischer Landsmann bei Force India zum Zuge und hinterließ in den beiden Freien Trainings prompt einen guten Eindruck. Im Interview spricht Liuzzi über sein Fahrgefühl im Autodromo Nazionale di Monza.

© xpb.cc

Vitantonio Liuzzi ist zurück in der Formel 1 - sucht aber noch nach einer Steigerung

Frage: "Tonio, macht es viel Spaß, in einem podiumsfähigen Rennwagen zu sitzen?"
Vitantonio Liuzzi: "Aber klar. Das Podium haben wir ja schon erreicht. Jetzt geht es für uns darum, diese Leistung zu bestätigen. Das Wochenende hat sehr gut für uns begonnen. Ich musste mich wieder ans Auto und auch an die Reifen gewöhnen. Ich bin sehr zufrieden, wie alles lief. Wir hätten sogar noch ein wenig schneller sein können. Das Auto reagiert jedenfalls sehr gut. Wir können optimistisch sein für den Samstag."#w1#

Frage: "War es einfach für dich, wieder in einen richtigen Rhythmus zu kommen? Du hast am Freitag quasi deinen ersten richtigen Test bestritten..."
Liuzzi: "Das ist natürlich viel besser, als Geradentests durchzuführen. Das ist eine komplett andere Baustelle. Beim Rennfahren musst du dich erst einmal wieder an den Rhythmus gewöhnen und auch deine Augen müssen sich umstellen."

"Das war schon eine recht große Herausforderung, doch ich mache mir da keinen Stress. Ich will schließlich dieses Auto und die Reifen kennen lernen. Das wird langsam von statten gehen. Am Samstag werden wir an der Rundenzeit für die Qualifikation feilen und uns auch auf die lange Distanz des Rennens vorbereiten. Ich denke, soweit läuft alles in die richtige Richtung."

Frage: "Der Wagen scheint auch in Monza sehr schnell zu sein. Das muss doch ermutigend sein..."
Liuzzi: "Ja, sehr. Uns war schon bewusst, dass wir auch hier ein konkurrenzfähiges Auto haben würden. Wir konnten uns nicht ganz sicher sein, wie schnell wir sein würden, aber anscheinend sind wir durchaus flott unterwegs. Adrian hat nicht umsonst im zweiten Freien Training Rang eins belegt. Die Balance hat gestimmt und ich bin sehr zuversichtlich."

Frage: "Wie viel Geschwindigkeit kannst du dem Wagen noch entlocken?"
Liuzzi: "Ich denke, da ist noch eine halbe Sekunde drin. Ich hätte im Training locker drei oder vier Zehntel schneller sein können, traf aber auf Verkehr. Eine halbe Sekunde sollte am Samstag also noch möglich sein."

"Nur sind die letzten Zehntel eben immer die schwierigsten. Wir haben vor der Qualifikation ohnehin nur noch eine Stunde Zeit, um uns zu verbessern. Wir werden aber weiterhin pushen, denn man lernt ja nie aus. Ich muss einfach wieder in den Rhythmus kommen."

Frage: "Wie stehst du zum Duell zwischen dir und Giancarlo an diesem Wochenende? Ihr wart recht eng beieinander..."
Liuzzi: "Wir sitzen aber nun in unterschiedlichen Autos. Giancarlo hat niemals mit dem Rennfahren aufgehört und ist daher daran gewöhnt. Es wird sicherlich ein schönes Duell, denn er fährt nun ein richtig konkurrenzfähiges Fahrzeug. Das Wichtigste wird aber sein, dass wir unsere Aufgabe genießen und das Beste für unsere Teams erreichen."