• 15.05.2010 18:21

  • von Dieter Rencken

Liuzzi: "Bin hier immer gut gefahren"

Vitantonio Liuzzi exklusiv: Wie er den Sprung in die Top 10 geschafft hat und was er nun beim Grand Prix von Monaco erreichen möchte

(Motorsport-Total.com) - Vitantonio Liuzzi sorgte im heutigen Qualifying zum Grand Prix von Monaco für eine große Überraschung, indem er ins Top-10-Finale einzog. Dort verlor er zwar das Duell um den neunten Startplatz gegen Rubens Barrichello, aber wichtiger war ohnehin der Sieg im Stallduell gegen Adrian Sutil, dem er in Q2 0,257 Sekunden abnahm. Nach dem Qualifying sprach Liuzzi mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Vitantonio Liuzzi rechnet sich nun gute Chancen auf ein Punkteresultat aus

Frage: "Gratulation, Tonio, zu einem tollen Top-10-Startplatz in Monte Carlo!"
Vitantonio Liuzzi: "Danke sehr! Nach den letzten zwei, drei Veranstaltungen, in denen wir viele Probleme mit dem Auto hatten, ist das ein gutes Ergebnis. Wir mussten das Auto auf den Kopf stellen, damit es hier funktioniert, denn wir haben nach wie vor Probleme mit der Balance. Wir konnten aber einen Kompromiss finden. Außerdem liebe ich diese Strecke - hier bin ich immer schon gut gefahren. Platz zehn ist gut für die Motivation des Teams. Wir sind zurück in Q3. Jetzt können wir um Punkte kämpfen."#w1#

Frage: "Ist Formel-1-Fahren auf dieser Strecke ein bisschen wie auf einer Kartbahn?"
Liuzzi: "Ja, durchaus. Das Problem ist, dass man in der Formel 1 die Balance nicht findet, indem man den Körper ein bisschen bewegt (lacht; Anm. d. Red.)! Man muss die richtige Linie finden, weil die Leitplanken so nahe an der Fahrbahn stehen."

Frage: "Was ist im Rennen für dich möglich?"
Liuzzi: "Einiges, denn am Donnerstag waren wir in den Longruns mit viel Benzin wirklich stark. Das war schon die ganze Saison so, abgesehen von Barcelona, wo wir größere Probleme hatten. Hier kann man nicht überholen, es kommt also auf einen guten Start an. Wenn wir die erste Kurve gut überstehen, haben wir eine gute Chance auf Punkte."

Frage: "Wurde die Strecke während der Session deutlich schneller?"
Liuzzi: "Ja, sehr. Je mehr Gummi liegt, desto schneller wird sie. Das Schwierige ist, dass die Reifen viel härter als in den vergangenen Jahren sind, daher dauert es länger, bis sich Gummiabrieb ansammelt. Im Qualifying hat es aber einen großen Unterschied gemacht, weil viel mit den weichen Reifen gefahren wurde."

Frage: "Ist der Unterschied zwischen den beiden Reifenmischungen sehr groß?"
Liuzzi: "Mindestens eine halbe Sekunde. Das Problem sind die Hinterräder: Mit den harten Reifen haben wir fast keinen Grip, mit den weichen dafür umso mehr. Bridgestone ist mit der Reifenwahl nicht ans Limit gegangen."

Frage: "Es gab Diskussionen, Q1 in zwei Sessions mit je zwölf Autos zu teilen. Letztendlich war das nicht notwendig. Hätte man deiner Meinung nach teilen sollen?"
Liuzzi: "Ich muss zugeben, dass ich anfangs besorgt war, aber dass Fernando nicht teilgenommen hat, war natürlich hilfreich. Die letzten sechs Autos sind ja automatisch weg und dazu noch Fernando, also musste der Rest nichts Verrücktes anstellen, um weiterzukommen. Normalerweise sind die drei neuen Teams weg und ein Auto noch dazu. Das war heute anders. Das Qualifying war gar nicht so schlimm. Ich hatte viel mehr Verkehr erwartet, denn am Donnerstag war das eine große Sache. In Q1 war es dann halb so wild. Mein Team hat den Verkehr gut gemanagt."