Liebe Kerpener, was soll das?

Ehrenbürger oder doch nicht? In Bezug auf Michael Schumacher kommen von Kerpens Bürgermeisterin derzeit sehr gemischte Signale...

(Motorsport-Total.com) - Es ist schon merkwürdig, was manchmal passiert, wenn große Sportler zurücktreten. Noch merkwürdiger ist, wenn ihr Lebenswerk erst in den Himmel gelobt und dann plötzlich wieder verteufelt wird - so geschehen in Michael Schumachers Heimatstadt Kerpen: Gestern kündigte man eine Ehrenbürgerschaft für den siebenfachen Weltmeister an, heute kann sich daran niemand mehr erinnern.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher scheint in Kerpen nicht nur Freunde zu haben...

Vom 'sid' auf eine solche Würdigung des mit Sicherheit berühmtesten Kerpeners angesprochen, sagte Bürgermeisterin Marlies Sieburg gerade erst diese Woche: "Wir wollen sein Lebenswerk noch in irgendeiner Form würdigen, daher kann ich mir das sehr gut vorstellen. Ich würde das mit Sicherheit begrüßen." Und weiter: "Michael ist ja ein Kerpener Kind und hat unsere Stadt hervorragend vertreten."#w1#

Heute klang das gegenüber der 'dpa' jedoch schon wieder ganz anders, wurde dem in der Schweiz lebenden Multimillionär mangelndes soziales Engagement vorgeworfen: "Aus der Bevölkerung kommen schon auch kritische Töne zu Schumacher, viele hätten sich mehr soziales Engagement gewünscht", so Sieburg. Bruder Ralf zum Beispiel investiere "in diese Stadt, indem er Grundstücke kauft und Läden baut."

In Bezug auf eine Ernennung Schumachers zum Ehrenbürger habe man "derzeit keinerlei politische Ambitionen in die Richtung, und es kam auch noch nichts aus der Bürgerschaft", so Sieburg. Man würde sich allerdings "freuen, wenn Michael Schumacher nach Beendigung seiner Karriere auch noch mal nach Kerpen kommen würde." In Bezug auf einen Michael-Schumacher-Tag finden offenbar gerade Gespräche statt.

"Wir würden uns freuen, wenn Michael Schumacher auch noch mal nach Kerpen kommen würde." Marlies Sieburg

Angesichts solch gemischter Signale aus der Heimatstadt des erfolgreichsten deutschen Rennfahrers aller Zeiten darf man sich fragen, was denn nun wirklich Sache ist. War es nur ein Kommunikationsfehler? Kann man am Ende wieder alles auf die bösen Journalisten schieben? Eines steht jedenfalls fest: Eine Schmutzkübelkampagne zum Ende seiner Laufbahn hat sich Schumacher sicher nicht verdient...