• 23.10.2010 11:56

  • von Stefan Ziegler

Licht und Schatten bei Lotus

Jarno Trulli verschaffte seinem Wochenende mit Platz 19 eine Wende zum Besseren, Heikki Kovalainen haderte mit dem Timing seiner schnellen Runden

(Motorsport-Total.com) - Nach der Qualifikation von Südkorea zieht das Lotus-Team eine gemischte Bilanz: Jarno Trulli ist mit seinem 19. Platz und seiner Rundenzeit von 1:40.521 Minuten sehr zufrieden, doch Heikki Kovalainen kann Startrang 21 und seinem Bestwert von 1:41.768 Minuten nur wenig abgewinnen. Der Finne zeigt sich nach dem Zeittraining von Yeongam extrem niedergeschlagen und "enttäuscht vom Ergebnis."

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen fühlte sich nicht wohl dabei, als "Putzkolonne" aufzutreten...

"Am Morgen schienen wir noch gut auszusehen, doch in meinen Augen hat mir die Strategie am Nachmittag keine große Chance geboten, um etwas schneller zu sein. Der Verkehr tut freilich sein Übriges und wenn man auf einer schmutzigen Strecke ans Limit geht, hat man immer etwas zu kämpfen", klagt der finnische Lotus-Fahrer, der nur ungern das "Räumkommando" darstellt.

Kovalainen ist massiv enttäuscht

Entsprechend deutliche Worte fand Kovalainen gegenüber der 'BBC': "Das war Zeitverschwendung. Ich weiß nicht, weshalb wir so früh hinausgefahren sind - nur um den Kurs für alle anderen zu säubern. Es war sicherlich nicht mein Plan, derart früh auf die Strecke zu gehen", meint der 29-Jährige und fügt hinzu: "Egal. Das Rennen ist am Sonntag und dafür werden wir bereit sein."

"Im Rennen ist alles drin." Heikki Kovalainen

"Wir sind hier, um zu kämpfen. Das Gripniveau wird sich weiter verbessern und unser Auto wird stärker werden. Im Rennen ist alles drin", hält Kovalainen fest. Bei Teamkollege Trulli verhielt es sich genau andersherum - nach durchwachsenen Trainings konnte der Italiener in der Qualifikation endlich auftrumpfen: "Ich bin zufrieden mit dem Verlauf des Zeittrainings", sagt der Routinier am Samstag.

"Ich denke, meine letzte Runde war ziemlich gut. Die Strecke war in beiden Sessions erneut sehr staubig und das hat natürlich einen Einfluss auf die Reifen. In der Qualifikation haben wir meiner Meinung nach aber bestmöglich abgeschnitten. Vielen Dank an meine Mechaniker, denn sie haben an diesem Wochenende wirklich hart gearbeitet", stellt Trulli heraus. "Bislang waren es harte Tage."¿pbvin|512|3209|südkorea|0|1pb¿

Trulli atmet erleichtert auf

"Durch mein Pech vom Freitag war meine Streckenzeit begrenzt. Ich habe es einzig und alleine meinen Mechanikern in der Box zu verdanken, dass ich genug Proberunden drehen konnte, um für den schnellen Umlauf im Qualifying bereit zu sein", gesteht der Lotus-Fahrer. Technikchef Mike Gascoyne zieht ebenfalls ein positives Fazit und sagt: "Mit der Qualifikation bin ich recht zufrieden."

"Mit der Qualifikation bin ich recht zufrieden." Mike Gascoyne

"Es ist aber etwas enttäuschend, dass unsere Taktik und der Verkehr ihren Teil dazu beigetragen haben, dass Heikki keine wirklich schnelle Runde hinlegen konnte. Jarno gelang indes ein starker Umlauf, sodass er bei seinem letzten Versuch der beste Vertreter der neuen Teams wurde. Diese Plätze sollten uns meiner Meinung nach eine gute Chance geben, ein starkes Rennen zu zeigen."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Südkorea


Teamchef Tony Fernandes stimmt seinem Technischen Direktor zu: "Das war ein guter Tag für uns. Dass Jarno am Ende von Q1 eine derart gute Runde fahren konnte, obwohl es bis dahin ein recht schwieriges Wochenende für ihn gewesen war, zeigt zweifelsfrei auf, aus welchem Holz er und seine Boxencrew geschnitzt sind. Bei der Strategie von Heikki haben wir einen Fehler gemacht."

Fernandes lobt die Veranstalter

"Dadurch konnte er nicht näher an Jarno heranrücken", berichtet der Malaysier und fügt hinzu: "Beide Fahrer und das gesamte Team haben aber gute Arbeit geleistet, um uns vor unseren nächsten Rivalen zu halten. Aus der Sicht eines Rennstalls ist es sehr zufriedenstellend zu sehen, was für einen großartigen Event die Organisatoren in Südkorea auf die Beine gestellt haben", findet Fernandes.

"Besonders schön war, einige Lotus-Fans mit Fahnen auf den Tribünen zu sehen." Tony Fernandes

"Wir hatten niemals Zweifel daran, dass Südkorea eine positive Überraschung für uns bereithalten würde. Schon von der ersten Ausfahrt an hat das Lotus-Team und die gesamte Formel-1-Gemeinde ein warmes Willkommen erhalten. Besonders schön war, einige Lotus-Fans mit Fahnen auf den Tribünen zu sehen. Die südkoreanischen Medien lassen uns eine gute Presse zuteil werden."

"Ich denke, dass wir bei unserer Abreise viele neue Fans gewonnen haben werden", meint Fernandes und kündigt abschließend an: "Wir werden unser Bestes geben, um sie mit einer starken Rennleistung zu entlohnen." Zwischen die beiden Lotus-Piloten auf den Rängen 19 und 21 schob sich einmal mehr Virgin-Fahrer Timo Glock, der in der Qualifikation lediglich 0,227 Sekunden auf Trulli einbüßte.