Hamilton Schnellster im dritten Freien Training

In der letzten Session vor dem Qualifying durchbrach Lewis Hamilton die Ferrari-Dominanz in Magny-Cours - Probleme bei Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com) - Wann hat es das schon einmal gegeben? Gerade mal 1,378 Sekunden Rückstand hatte der 19. des dritten Freien Trainings in Magny-Cours, Takuma Sato (Super-Aguri-Honda/18 Runden), auf die Bestzeit, während nicht weniger als 17 Fahrer im extrem hart umkämpften Mittelfeld innerhalb von einer einzigen Sekunde lagen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton setzte sich überraschend gegen die starken Ferraris durch

Kühlen Kopf bewahrten bei rund 20 Grad und bewölktem Himmel am 4,411 Kilometer langen Circuit de Nevers angesichts dieser hitzigen Ausgangslage lediglich Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes), der für seine Bestzeit von 1:14.843 Minuten lediglich acht Runden benötigte, und Felipe Massa (Ferrari/+ 0,063/16 Runden). Die beiden setzten sich um fast eine halbe Sekunde von ihren Verfolgern ab und sorgten damit in ihren jeweiligen Teams intern für klare Verhältnisse.#w1#

Renault beim Heimspiel sehr stark

Kimi Räikkönen (Ferrari/+ 0,433/15 Runden) wurde Dritter, hätte aber ohne Verkehr auf seiner schnellsten Runde sicher schneller sein können. Hinter dem Finnen landeten die beiden Renault-Piloten Heikki Kovalainen (+ 0,561/19 Runden) und Giancarlo Fisichella (+ 0,646/20 Runden), die trotz je eines Verbremsers in der Adelaide-Haarnadel rechtzeitig zum Heimspiel ihres Arbeitgebers auf französischem Boden wieder annähernd zur Topform des Vorjahres zu finden scheinen.

Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team/+ 0,692/20 Runden) belegte den sechsten Platz, Nico Rosberg (Williams-Toyota/+ 0,892/18 Runden) wurde als Siebenter bester Deutscher. Pech hatte Fernando Alonso (8./McLaren-Mercedes/+ 0,899/4 Runden): Ein Sensor seines Bremssystems strahlte ein falsches Signal aus, weshalb die komplette Bremsanlage gewechselt werden musste. Zweieinhalb Minuten vor Schluss konnte er seine Zeitenjagd beginnen, mehr als Rang acht war aber nicht mehr drin.

Wie erging es den weiteren Deutschen? Ralf Schumacher (Toyota/+ 1,101/22 Runden) ließ zwischenzeitlich Potenzial aufblitzen und wurde unterm Strich 14., Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 1,217/18 Runden) fuhr ohne lästige Rückenbeschwerden, aber auch ohne optimale schnelle Runde auf Rang 15 und Adrian Sutil (21./+ 2,674/21 Runden) hatte mit seinem bockigen Spyker-Ferrari wieder einmal alle Hände voll zu tun.

Nur ein Red Bull in den Top 10

Die gestern so starke Red-Bull-Flotte brachte diesmal mit David Coulthard (10./Red-Bull-Renault/+ 0,959/15 Runden) nur einen Fahrer in die Top 10, Vitantonio Liuzzi (Toro-Rosso-Ferrari/+ 1,029/22 Runden) bestätigte aber die starke Leistung von Freitag als solider Elfter. Der einzige Österreicher im Feld, Alexander Wurz (17./Williams-Toyota/+ 1,261/16 Runden) war erneut deutlich langsamer als sein Teamkollege Rosberg, weil er seine letzte Runde mit weichen Reifen verpatzte.

Alexander Wurz

Alexander Wurz konnte sein Potenzial im dritten Freien Training nicht umsetzen Zoom

Übrigens gab es einige interessante Nebengeräusche während des dritten Freien Trainings: So musste zum Beispiel gegen Halbzeit für sechs Minuten unterbrochen werden, weil sich bei Start und Ziel der Kunstrasen neben den Randsteinen auflöste und die Strecke verunreinigte. Außerdem waren viele Kameras auf Michael Schumacher gerichtet, der gleich nach Ende der Session mit Fußballstar Zinedine Zidane eine Runde in einem schwarzen Ferrari-PKW drehte...

Sportlich gesehen deutet nach drei Freien Trainings in Magny-Cours trotz der knappen Hamilton-Bestzeit alles auf eine Ferrari-Wiederauferstehung hin, denn man hatte den Eindruck, dass Massa und Räikkönen noch nicht am Limit waren. Ansonsten ist alles völlig offen, denn das ohnehin schon hart umkämpfte Mittelfeld lag in dieser Saison noch nie so eng beisammen wie beim Grand Prix von Frankreich.