Lewis Hamilton: Mercedes hat 2023 die gleichen Schwächen wie 2022

Ist der Mercedes W14 wirklich ein Fortschritt gegenüber dem Mercedes W13? Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton erklärt, warum diese Annahme ein Trugschluss ist

(Motorsport-Total.com) - Dem W13 aus der Formel-1-Saison 2022 weint bei Mercedes kaum jemand eine Träne nach. Zu groß waren die technischen Probleme mit dem Fahrzeug, als dass das Modell positiv in Erinnerung bleiben dürfte. Aber ist es mit dem W14 aus der Saison 2023 so viel anders?

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton im Mercedes W14 beim Formel-1-Qualifying in Katar 2023

Lewis Hamilton im Mercedes W14 beim Formel-1-Qualifying in Katar 2023 Zoom

Lewis Hamilton meint vor dem Katar-Grand-Prix: Mercedes hat mit dem diesjährigen Rennauto genau die gleichen Schwächen wie mit dem letztjährigen Rennauto.

"Unterm Strich ist [das aktuelle Auto] besser, aber auch ziemlich ähnlich. Was ich meine, ist: Es sieht anders aus, aber viele Charakteristiken sind gleich", erklärt Hamilton.

Er verweist exemplarisch auf die Vibrationen, die durch das sogenannte Porpoising hervorgerufen werden, und sagt: "Die Frequenzen waren 2022 größer. Wir haben sie eingedämmt, aber es sind noch die gleichen Frequenzen vorhanden. Es sind die gleichen Muster an den gleichen Stellen."

Mercedes habe es also nicht geschafft, diese negativen Eigenschaften loszuwerden. Das sei aber für 2024 zwingend erforderlich, meint Hamilton. "Oder wir müssen sie [zumindest] extrem einschränken."

Wie sich Hamilton bei Mercedes in die Entwicklung einbringt

Er selbst habe das aber nicht in der Hand, betont Hamilton: "Ich designe und baue nicht das Auto. Ich kann mich auch nicht an den Computer setzen und beim Designen helfen. Das Beste, was ich tun kann, ist: jedes Wochenende meine Leistung zu bringen."

Auf anderer Ebene aber könne er sich sehr wohl in die technische Entwicklung bei Mercedes einbringen, etwa über "viele Besprechungen im Werk über viele unterschiedliche Themen", so Hamilton. "Natürlich geht es um das Auto, aber auch um die Fahrbarkeit, die Fahrzeugdynamik, die Aufhängung, die Lenkung, die Reifen oder was auch immer. Damit machen wir weiter."

Mercedes habe hier "bessere Abläufe" geschaffen als in der Vergangenheit und binde ihn und seinen Teamkollegen George Russell jetzt "besser" ein in die technische Diskussion. "Wir haben jetzt häufig Besprechungen, an denen wir beide teilnehmen. So können wir wirklich intensiv auf Fragen eingehen, die Ingenieure haben, die vielleicht nicht an der Rennstrecke mit dabei sind", sagt Hamilton.


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Dieser Austausch werde bis zum Saisonende fortgeführt, um das Projekt 2023 weiter voranzubringen. Auf der Rennstrecke gehe es im gleichen Zeitraum darum, "alles zu geben, was wir haben". Anschließend sei die technische Abteilung gefordert, das Auto für 2024 fertig zu entwickeln. Hamilton: "Wir müssen unsere Leute das tun lassen, was sie am besten können."

Von den Fähigkeiten der Mercedes-Belegschaft sei er nach wie vor überzeugt. "Ich war neulich zum Beispiel in der Aerodynamik-Abteilung. Und klar ist: Niemand ist zufrieden damit, wo wir stehen und wie unsere Ergebnisse aussehen", meint Hamilton. "Aber es war unheimlich ermutigend zu sehen, wie entschlossen alle sind. Jeder gibt alles. Das empfand ich als inspirierend."