• 03.07.2005 10:28

  • von Marco Helgert

Laudas fünf Thesen für eine bessere Formel 1

Der Ex-Formel-1-Weltmeister erklärt fünf Bereiche der Formel 1, die nach seiner Meinung dringend geändert werden müssen

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf um die Macht und damit auch um die Fähigkeit, die künftigen Geschicke zu lenken, ist in der Formel 1 in vollem Gange. Das "Geister-Rennen" in Indianapolis schürte diesen Kampf zwischen der FIA und den Herstellern weiter an. Während die Sporthoheit bereits ein erstes Grundlagenpapier für die Formel-1-Regeln ab 2008 veröffentlichte, arbeiten auch die Hersteller und die angeschlossenen Teams intensiv an ihren Vorschlägen.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda: Die Blockade in der Formel 1 muss aufgelöst werden

Für den Ex-Formel-1-Weltmeister Niki Lauda, der sich momentan von seiner Nierenoperation erholt, gibt es fünf Punkte, die für eine positive Zukunft der Formel 1 geklärt werden müssen. So müsse zunächst ein grundlegender Punkt bereinigt werden, damit alle Bemühungen in die gleiche Richtung gehen: "Alle Teams müssen an einen Tisch", so Lauda in der 'Kleinen Zeitung'.#w1#

Die "Gruppenbildung" mit Ferrari auf der einen und einigen Teams auf der anderen Seite blockiere die meisten Reformbemühungen. "Nur dadurch ist Indianapolis überhaupt entstanden", so der Österreicher. "Bernie Ecclestone muss der Kraftakt gelingen, mit den Teams sofort ein neues Concorde-Agreement, neue Spielregeln, an die sich alle zu halten haben, aufzusetzen. Bis September muss alles fertig sein."

Eine zentrale Forderung der vergangenen Jahre müsse in diesem neuen Abkommen erfüllt werden, um die Unzufriedenheit der Rennställe abzubauen. "Die Teams müssen deutlich mehr Geld bekommen. Die Bereitschaft dazu hat Bernie Ecclestone ohnehin bereits einmal angedeutet", so Lauda. Zu einer Einigung kam es bisher aber nicht.

Fahrfehler sollten sich wieder auswirken

Sollten diese Hindernisse aus dem Weg geschafft sein, so müsse man sich der Abrüstung der Formel 1 annehmen. "Alles muss reduziert werden - Computer, Hightech, raus mit dem ganzen Firlefanz. Dem Fahrer müssen wieder Fehler passieren können. Es muss sich auswirken, wenn er in einer Kurve zu früh Gas gibt oder zu stark bremst", erklärte der 56-Jährige.

Laudas vierter Vorschlag: "Weg mit dem Rillenreifen, zurück zu Slicks." Kritischer steht er Plänen gegenüber, die einen Einheitsreifen in der Formel 1 vorsehen. "Die ganze Formel 1 ist ein ständiger und stetiger Entwicklungsprozess", erklärte. Eine einzige Reifenfirma würde diesen Prozess hemmen. Ein Einheitsreifen wäre zwar eine Option, aber nicht unbedingt die beste.

Ein Thema, das in den vergangenen Monaten immer wieder auf den Tisch kam, beschäftigt auch Lauda: das Qualifying. "Man muss zurück zum herkömmlichen Schema kommen. Eine Stunde Qualifying, wobei man zwingend vorschreiben müsste, dass in der ersten und zweiten halben Stunde jeweils eine Zeit gefahren werden muss", forderte er. "Die Formel 1 muss für den Zuschauer wieder leicht verständlich werden. Genau das Gegenteil ist momentan der Fall."