• 13.04.2006 11:57

  • von Bianca Leppert

Lauda: "Thema Formel-1-Testfahrer stand nie zur Debatte"

Im Interview mit 'F1Total.com' spricht Mathias Lauda, Sohn von Niki Lauda, über seinen Einstieg in die DTM und über das Thema Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Mathias, du bist im vergangenen Jahr in der GP2-Serie gefahren und nun startest du in der DTM. Wie war die Umstellung vom Formel-Auto auf den Tourenwagen für dich?"
Mathias Lauda: "Die Umstellung geht eigentlich relativ schnell. Man muss seinen Fahrstil etwas ändern. Es ist nur schwierig, mit einem Tourenwagen die Reifen optimal zu nutzen. Der Wagen hat viel mehr Gewicht als ein Formel-Fahrzeug und deshalb kann man die Reifen viel leichter überstrapazieren. Der Reifendruck geht dann in die Höhe und der Wagen fängt immer mehr an zu übersteuern. Das ist der größte Unterschied und das muss man erst lernen."

Titel-Bild zur News: Mathias Lauda

Mathias Lauda will erst einmal in der DTM Fuß fassen

Frage: "War für deine Saisonplanung 2006 auch ein Engagement als Formel-1-Testfahrer ein Thema?"
Lauda: "Überhaupt nicht. Meine GP2-Saison im vergangenen Jahr war total enttäuschend. Ich hatte ein sehr hartes Jahr mit vielen internen Problemen im Team. Es war ein enttäuschendes Jahr. Das Thema Formel-1-Testfahrer stand nie zur Debatte."#w1#

Frage: "Kann dir dein Vater in Bezug auf deine Karriere einige Türen öffnen? Möchtest du das überhaupt, dass er dir da behilflich ist oder ist das eher ein Hindernis?"
Lauda: "Am Anfang, als ich angefangen habe Rennen zu fahren, hat er sich zurückgehalten. Er hat gesagt, er schaut sich an, wie mein Bruder und ich das machen. Mein Bruder managt mich und ich fahre. Und jetzt wird es etwas ernster in meiner Karriere. Ich bin aufgestiegen und jetzt kann er mir schon ein bisschen helfen. Aber das meiste macht mein Bruder. Er sucht die Teams aus und er sucht die Sponsoren. Aber wenn es nötig ist, kann ich meinen Vater anrufen und er gibt mir einen guten Rat."

Frage: "Du warst im Rahmen deiner Teilnahme an der GP2-Serie mit der Formel 1 unterwegs. Bei der DTM ist alles ein bisschen anders organisiert. Bist du der Meinung, man sollte die Formel 1 zuschauerfreundlicher gestalten?"
Lauda: "Ich bin sehr überrascht, wie viele Zuschauer bei der DTM im Fahrerlager sind und wie viel die DTM für die Zuschauer macht. Es gibt viel mehr Nähe zu den Fahrern. Man kann sich mit ihnen unterhalten und Fotos machen. Das gibt es in der Formel 1 in dieser Form sicherlich nicht."

Frage: "Denkst du das könnte man in der Formel 1 anders machen?"
Lauda: "Fragen Sie mich dazu, wenn ich vielleicht einmal in der Formel 1 fahre. Jetzt konzentriere ich mich voll auf die DTM und genieße die Nähe zu den Fans und die tolle Stimmung an der Rennstrecke."

Frage: "Wie soll es denn für dich in Zukunft weiter gehen? Willst du dem Motorsport treu bleiben?
Lauda: "Auf jeden Fall. Mein Ziel ist es in der DTM mit der AMG-Mercedes C-Klasse von 2004 einen guten Job zu machen und mich über die Saison hinweg zu steigern. Und wenn ich einen guten Job mache, kann ich nächstes Jahr vielleicht einen etwas neueren Wagen fahren."