Lauda: "Sebastian muss umdenken"

Niki Lauda rät Sebastian Vettel zu einer anderen Herangehensweise - Der Deutsche soll sich vom Druck des Nummer-1-Fahreres befreien

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hat einen kometenhaften Aufstieg in der Formel 1 erlebt. Mit Toro Rosso gewann der Deutsche sensationell den Italien-Grand-Prix 2008. Im vergangenen Jahr wurde der Heppenheimer nur von Jenson Button im Kampf um den WM-Titel geschlagen. Für viele galt Vettel vor der Saison als Favorit. Doch nach zwölf Rennen hat Red-Bull-Teamkollege Mark Webber mehr Punkte mit dem schnellsten Auto des Feldes geholt und führt die WM-Wertung an.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda, Sebastian Vettel, Mark Webber

Niki Lauda rät Vettel zu einer anderen Herangehensweise gegen Webber

Neben technischen Problemen sind Vettel auch einige Fehler unterlaufen. Im Vergleich zu dem 23-Jährigen hat Lewis Hamilton in seinen ersten beiden Jahren, mit weniger Formel-1-Erfahrung, mehr herausgeholt. Pole-Positions am Samstag zeigen den Speed, aber Punkte gibt es bekanntlich nur am Rennsonntag. Das Blatt hat sich zu Gunsten des Australiers gewendet. Viele Leute trauen Webber den Titel zu.#w1#

Das findet auch Niki Lauda: "Mark hat eine super Performance gezeigt und das hat Sebastian überrascht. Sein Nachteil ist, sich als Nummer eins zu sehen", wird der dreifache Weltmeister von 'Motorsport aktuell' zitiert. "Vettel ist davon ausgegangen, dass er alleine die volle Unterstützung hat. Doch Webber hat mehr Punkte und eine Teamorder gibt es nicht mehr."

Lauda kennt das Problem aus eigener Erfahrung, als ihm bei McLaren der junge Alain Prost zur Seite gestellt wurde. Der Österreicher war zwar die Nummer eins, aber der ehrgeizige Franzose war auf der Strecke schneller. Deshalb hat Lauda mit Erfolg seine Strategie umgestellt. Das rät er nun auch Vettel: "Er muss der Realität ins Auge blicken. Er muss sich von dem Gedanken befreien, dass er die Nummer eins ist."

Aus den Fehlern muss Vettel ebenfalls seine Lehren ziehen. "Sein Ärger darüber ist sehr groß und behindernd. Vettel muss endlich den Schalter umlegen." Trotzdem gibt Lauda für die Probleme auch Red Bull die Schuld. "Der Fehler bei Red Bull war, dass man von Beginn an auf Sebastian gesetzt hat, weil er der junge und hoch talentierte Supermann im Team war und ist. Das hat das ganze Teamwork ins Wanken gebracht."

"Doch das Problem für Sebastian ist jetzt, dass der Mark mit dem Auto verdammt schnell fahren kann", stellt der Österreicher fest. "Mark hat diese Belastungen, die sich Sebastian selbst aufgebaut hat, gar nicht gehabt. Er war von vornherein nicht der Favorit, hat dann aber eine unglaubliche Leistung mit dem Auto vollbracht."