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  • 24.06.2014 14:32

  • von Norman Fischer & SID

Lauda: Ricciardo hat das Zeug zum Weltmeister

Niki Lauda ist von den Qualitäten von Daniel Ricciardo vollends überzeugt und hält ihn für einen zukünftigen Weltmeister - Der Australier hat den Erfolg kaum realisiert

(Motorsport-Total.com) - Der australische Formel-1-Fahrer Daniel Ricciardo hat nach Ansicht des dreimaligen Weltmeisters Niki Lauda (65) das Zeug zum Champion. "Er ist das größte Talent, das in einer so kurzen Zeitspanne ein sehr hohes Level erreicht hat. Er fährt gegen einen Sebastian Vettel, der das Team sehr gut kennt. Er hat alles, was man braucht, um ein zukünftiger Weltmeister zu werden", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Werksteams bei 'ServusTV'.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Sieht so ein kommender Weltmeister aus? Niki Lauda glaubt das schon... Zoom

Ricciardo fährt seit der Saison 2014 für das Red-Bull-Team von Titelverteidiger Vettel und feierte vor wenigen Wochen beim Großen Preis von Kanada seinen ersten Sieg in der Motorsport-Königsklasse. Der 24-Jährige sieht angesichts der guten Vorstellungen die eigene Akzeptanz im Fahrerlager gesteigert: "Die anderen Fahrer zeigen mir gegenüber schon mehr Respekt. Viele Fahrer haben mir nach dem Sieg in Kanada gratuliert und mich gelobt. Auch Sebastian hat sich mit mir gefreut", sagte Ricciardo, für den es am Wochenende bei Großen Preis von Österreich nur zum achten Platz gereicht hatte.

Er selbst brauchte allerdings eine gewisse Zeit, bis er den Erfolg aus Montreal wirklich realisiert hatte: "Ich wusste natürlich, wo ich über die Ziellinie gefahren war, dass ich gewonnen hatte, aber ich musste mir das Replay des Rennens noch ein paar Mal anschauen, um das zu realisieren. Das war wirklich ein Kindheitstraum von mir. Vieles geht davon nicht in Erfüllung, aber bei mir hat es geklappt", freut er sich.

Nicht viele hatten dem Toro-Rosso-Aufsteiger vor der Saison zugetraut, Sebastian Vettel regelmäßig um die Ohren zu fahren, doch Ricciardo überzeugte mit Leistung statt mit großen Worten, was in dieser Form nicht einmal Red-Bull-Boss Christian Horner vorhergesagt hätte. Doch die Absage an Kimi Räikkönen hat sich nach acht Saisonrennen durchaus gelohnt. Während der Finne im Ferrari nicht an frühere Leistungen anknüpfen kann, entwickelt sich Ricciardo zum Senkrechtstarter der Saison.


Fotos: Daniel Ricciardo, Großer Preis von Österreich, Sonntag


"Manchmal muss ich mich noch kneifen. Mir scheint es, als sei alles so schnell passiert", spricht er über seinen rasanten Aufstieg bis hin an die Spitze der Formel 1. "Plötzlich bin ich hier mit all den Fahrern, die ich früher immer beobachtet habe. Das ist manchmal noch ein wenig surreal, aber ich könnte mir nichts Besseres vorstellen. Es ist großer Spaß, und ich freue mich riesig", sagt er.

Großen Anteil daran habe laut ihm auch das Team, das ihn seit seinem Wechsel nicht unter Druck gesetzt hat. "Sie haben mich das machen lassen, was ich tun wollte. Ich habe einfach meine Beziehung zu den Ingenieuren aufgebaut, mich im Auto wohlgefühlt. Das war der beste Ansatz. Es macht mir großen Spaß. Das Umfeld ist relativ druckfrei, und so kann man auch die Erfolge erzielen", ist er überzeugt.


Fotostrecke: Die Karriere von Daniel Ricciardo

In der Fahrerwertung liegt Ricciardo nach dem achten Saisonlauf mit 83 Punkten hinter dem Mercedes-Führungsduo Nico Rosberg (165) und Lewis Hamilton (136) auf dem dritten Rang. Und auch wenn Niki Lauda natürlich seinen Silberpfeil-Piloten die Daumen drückt, hat er auch Respekt vor der Leistung des ersten Verfolgers: "Er ist ein toller Typ, da gibt es keine Diskussion."