• 06.09.2005 12:18

  • von Fabian Hust

Lauda: "Montoya hat Riesen-Eier"

Niki Lauda über den Mut des Montoya, die Superstars Alonso und Räikkönen und die seiner Meinung nach seltsame Personalpolitik bei Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Niki Lauda hat das - zu seiner Zeit ungleich höhere - Risiko "Formel 1" jahrelang ertragen, aber er war auch ein Fahrer, der seine Grenzen kannte und auch mal sein Auto abstellte, wenn es ihm zu bunt wurde. Nicht unbedingt jeder Formel-1-Pilot wäre das Risiko eingegangen und hätte wie Juan-Pablo Montoya das Rennen in Monza mit einem sich auflösenden Reifen fortgesetzt.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda hat die Fahrt von Juan-Pablo Montoya beeindruckt

Dass der Kolumbianer dennoch trotz einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 250 km/h nicht für einen Notstopp anhielt, ist nach Ansicht von Niki Lauda nicht verwunderlich: "Montoya hat das hingekriegt, weil er vulgär gesagt Riesen-Eier besitzt", so der Österreicher gegenüber der 'motorsport aktuell'. "Du flippst leicht aus im Cockpit, wenn du im Rückspiegel siehst, wie sich der Hinterreifen auflöst, denn du fährst mit 370 durch die Gegend."#w1#

Der McLaren-Mercedes ist mit Abstand das schnellste Auto im Feld, doch zum Glück für die Konkurrenz fahren die "Silberpfeile" nicht alles in Grund und Boden, weil es immer Probleme wie diese gibt. Die Leistung von Räikkönen im Rennen und im Qualifying (schnellste Zeit), ringt dem Ex-Champion viel Respekt ab: "Mit einer Ein-Stopp-Strategie solche Rundenzeiten zu fahren, da müssen sich die anderen in die Hosen machen."

Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya hat - sagen wir - ausreichend Mumm... Zoom

Doch auch wenn Montoya "Riesen-Eier" besitzt, die besten Fahrer im Feld neben Michael Schumacher sind nach Laudas Meinung Fernando Alonso und Kimi Räikkönen. Wenn der Österreicher ein Team hätte, würde er einfach beide verpflichten: "Ich würde bei keinem einen Fehler finden. Es gibt nichts zu kritisieren an diesen beiden Jungs."

Kritik verteilt der 56-Jährige dafür an seinen ehemaligen Arbeitgeber Ferrari: "Bei Ferrari müssen sie sich den Kopf zerbrechen, wie es überhaupt weitergeht. Es gibt ja die ungewöhnliche Situation, dass die Verträge der Schlüsselfiguren wie Todt und Brawn an Michaels Vertrag gekoppelt sind. Das ist komisch, in normalen Teams gibt es das nicht", so Lauda gegenüber dem 'Express', der fordert, dass man mit Schumacher über dieses Problem spricht und ihn bittet, dass er sich früh genug entscheidet.