• 21.12.2005 08:56

  • von Fabian Hust

Lauda: "McLaren-Mercedes hat alles falsch gemacht"

Für Niki Lauda steht fest, dass die frühe Bekanntgabe der Alonso-Verpflichtung für alle Beteiligten "eine Katastrophe" ist

(Motorsport-Total.com) - Aus der Sicht von McLaren-Mercedes ist es natürlich eine reife Leistung, sich Fernando Alonso mehr als ein Jahr vor dem Auslaufen seines Vertrags mit Renault gesichert zu haben und damit auch zu verhindern, dass der amtierende Weltmeister über 2006 hinaus als Gegner der "Silberpfeile" an den Start geht.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda kann die frühe Bekanntgabe des Alonso-Deals nicht nachvollziehen

Die Mehrheit der Experten und Medien begrüßt den geplanten Wechsel des 24-Jährigen zum britisch-deutschen Rennstall auch - Niki Lauda findet den Zeitpunkt der Bekanntgabe des Deals jedoch mehr als nur ungeschickt gewählt.#w1#

McLaren-Mercedes habe "alles falsch gemacht hat, was man falsch machen konnte", so der Österreicher in einem Interview mit der 'Bild'-Zeitung, weswegen er "nur den Kopf schütteln" kann. Teamchef Ron Dennis habe vergessen, dass Menschen keine Roboter sind sondern Menschen - und die würden auf die vorzeitige Bekanntgabe des Wechsels eben auf ihre Art und Weise reagieren.

Der gewählte Zeitpunkt für die Bekanntgabe ist in den Augen des 56-Jährigen "eine Katastrophe", und der Schuss wird in den Augen des Ex-Formel-1-Weltmeisters "nach hinten losgehen": "Was meinen sie, wie es Räikkönen findet, dass ihm plötzlich Alonso vor die Nase gesetzt wird? Räikkönen hatte den Hals eh schon voll nach der Saison, jetzt wird er mit dem Thema komplett durch sein. Der verlängert garantiert nicht mehr."

Lauda geht fest davon aus, dass Räikkönen nicht mehr bei "Silber" bleiben wird. Aber auch Alonso sei in dieser Situation ein "Verlierer", wie Lauda findet: "Alonso wird sein Renault-Team nicht wiedererkennen. Wenn es nicht läuft, geht das Gerede unter den Mechanikern los. Und er selbst wird dann auch nur noch auf den Silberpfeil gucken."

Weil es auch der "emotionale Bursche" Juan-Pablo Montoya es "jetzt so ins Gesicht" bekommt, wird der Kolumbianer nach Laudas Meinung mit seinen Leistungen einbrechen, da ihm klar sein dürfte, dass er von nun an nur noch dritte Wahl ist, auch wenn er natürlich bei McLaren-Mercedes bleiben könnte, wenn Räikkönen das Team Ende 2006 verlässt.