• 15.02.2017 12:47

  • von Dominik Sharaf

Lamborghini vor Formel-1-Einstieg? Der Markenchef winkt ab

Ex-Ferrari-Rennleiter Stefano Domenicali erwägt auf absehbare Zeit kein Projekt in der Königsklasse - Umstrukturierungen im Unternehmen wären zu groß

(Motorsport-Total.com) - Lamborghini plant derzeit keinen werksseitigen Einstieg in die Formel 1. Wie Markenchef Stefano Domenicali am Dienstag am Rande der Pirelli-Präsentation in Turin sagte, hätte die Audi-Tochter kein Interesse daran, in der Königsklasse mitzumischen - zumindest noch nicht. "Für Lamborghini genießt die Sache derzeit keine Priorität", winkt der frühere Ferrari-Rennleiter ab, um sich doch eine Hintertür offen zu lassen, wenn er unverbindlich hinten anfügt: "Vielleicht in einigen Jahren."

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali, Christian Horner

Stefano Domenicali und Christian Horner werden keine Konkurrenten Zoom

Domenicali setzt bei der Sportwagen-Marke aus Sant'Agata Bolognese auf einen langsamen, aber stetigen Ausbau des Geschäfts mit Serienfahrzeugen. "Wir sind eine kleine Firma, die noch wachsen will. Aber wir müssen uns dazu die nötige Zeit geben und die Dinge in Ruhe angehen", bremst er mit Blick auf das Engagement im Motorsport. Derzeit beschränken sich die Aktivitäten auf Einsätze von GT3-Versionen des Hurracan in diversen Sportwagenchampionaten rund um den Globus.

Angesichts dessen ist die Formel 1 Galaxien entfernt: "Ein Auto sollten wir nicht einmal andeuten", sinniert Domenicali über eine eigene Mannschaft, für die Lamborghini nicht nur viel Geld in die Hand nehmen, sondern auch intern umbauen müsste. "Ein solches Projekt würde so wichtige Veränderungen innerhalb unseres Unternehmens bedeuten", hebt der 51-jährige Italiener den Zeigefinger.

Lamborghini war von 1987 bis 1993 als Motorenlieferant in der Beletage engagiert und baute in der Saison 1991 für sein eigenes Team Modena ein Chassis. Der sportliche Erfolg an der Seite der Kunden Larousse, Lotus, Ligier und Minardi hielt sich in Grenzen, mehr als ein Podiumsplatz sprang nicht heraus. Damals setzte man auf Know-how aus Ferrari-Reihen und überließ Mauro Forghieri die Leitung, der zuvor bei der Scuderia gearbeitet hatte.