Kubicas bestes Rennen? Nicht Kanada 2008!

Obwohl er in Montreal 2008 seinen einzigen Sieg feiern konnte, sieht Robert Kubica das Rennen nicht als sein bestes an: Manchmal ist auch Platz acht mehr Wert

(Motorsport-Total.com) - Nicht immer bringt das beste Rennen auch das beste Ergebnis mit sich. Selbst ein Sebastian Vettel dürfte vermutlich seinen vierten Platz in China 2007 im Toro Rosso sportlich höher einschätzen wie so manchen Sieg in der vergangenen Saison - auch wenn er natürlich rein sportlich nicht so viel Anerkennung dafür erhält. Auch bei Robert Kubica verhält sich das nicht anders. Jeder denkt beim besten Rennen des Polen an seinen Sieg in Kanada 2008, doch er selbst sieht das ein wenig anders.

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In Kanada feierte Robert Kubica seinen einzigen Formel-1-Sieg

"Die Leute sehen das vielleicht gar nicht so, aber mein bestes Rennen war 2008 in Fuji", erklärt der Pole gegenüber 'Autosport'. Damals besaß der BMW-Pilot noch gute Chancen auf den WM-Titel, allerdings war sein Bolide nicht mehr so gut, wie noch in der Saisonmitte. "Die Leute denken nicht, dass es mein bestes Rennen war, weil ich nach meinem Start aus der dritten Reihe plötzlich Erster war, weil es ein gehöriges Chaos in der ersten Kurve gab. Dann konnte Fernando Alonso länger mit seinem Benzin haushalten und ich bin Zweiter geworden."

Zwar ist Platz zwei absolut gesehen nicht so gut wie sein erster Platz in Kanada, doch der Pole sieht es relativ: "Ich kannte das wahre Potenzial des Autos zu diesem Zeitpunkt - es war nicht mehr so gut", schildert der heutige Rallye-Pilot. "Daher war Fuji definitiv das beste Rennen." Doch natürlich will Kubica damit nicht seine Leistung von Kanada schmälern. Er erinnert sich, dass er damals zwölf Runden Zeit hatte, um eine Lücke zu Teamkollege Nick Heidfeld aufzubauen.

"Ich war auf einer anderen Strategie und es waren definitiv zwölf gute Runden meines Lebens - oder wie viel es auch immer waren", beschreibt er. Letzten Endes ist ihm das Kunststück gelungen und er konnte den einzigen Sieg des BMW-Werksteams in der Formel 1 feiern. Ein weiteres Highlight aus seiner Sicht: Monaco im selben Jahr. "Da bin ich ein sehr schönes Rennen im Regen gefahren, das war auch sehr gut."

Auch da war Kubica Zweiter. Er erklärt noch einmal, dass nicht unbedingt immer das beste Rennen zu einem Sieg führt: "Man erinnert sich zwar immer an den Sieg, aber ich war auch öfters als Siebter oder Achter glücklicher als wenn ich Dritter geworden bin. Denn du bist der Fahrer. Du bist die einzige Person, die einschätzen kann, wie du performst. Von außen ist das schwierig."