• 23.07.2010 12:12

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Kubica: "Wir hatten es mal leichter"

Robert Kubica über die aktuellen Probleme mit dem Renault R30: Die Konkurrenz entwickelt schneller - Silverstone-Zwischenfall ist "keine große Geschichte"

(Motorsport-Total.com) - Robert Kubica und Renault waren in der ersten Hälfte der aktuellen Formel-1-Saison immer wieder für Überraschungen gut. Nachdem die Testfahrten im Winter zu Beginn nur mäßige Ergebnisse gebracht hatten, wurde der R30 schnell entwickelt, sodass der Pole sogar Podestplätze verbuchen konnte. Doch in den vergangenen Wochen ließ der gute Trend etwas nach. In Silverstone war Kubica zuerst nicht sonderlich schnell, später fiel er mit technischem Defekt aus.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica erwartet auch in Hockenheim ein schwieriges Wochenende

"Teams wie Force India, Williams oder Sauber haben mächtig aufgeholt. Die waren vor ein paar Wochen noch deutlich hinter uns. Wir hatten es schon mal leichter", sagt der Renault-Neuzugang, der seinen Vertrag kürzlich bei den Franzosen verlängerte. Renault ist bislang den Trend zum F-Schacht nicht mitgegangen. Das System soll erst nach der Sommerpause in Spa-Francorchamps erstmals im Rennen eingesetzt werden.#w1#

Auch mit dem auspuffangeströmten Diffusor nach Red-Bull-Vorbild tut sich Renault bislang schwer. "Die Vor- und Nachteile des Systems hängen auch von den grundsätzlichen Eigenheiten deines Autos sowie von der Streckencharakteristik ab. Natürlich kannst du mit einem solchen Teil mehr Balance ins Auto bekommen, aber der Vorteil wird meiner Meinung nach etwas überschätzt", meint Kubica gelassen.

Ebenso entspannt blickt der Pole auf das strittige Überholmanöver von Fernando Alonso in Silverstone zurück. Der Spanier war später für sein Vergehen bestraft worden. "Ich habe mich über die Situation etwas gewundert, denn ich war eigentlich relativ langsam unterwegs. Ich weiß gar nicht, warum er überhaupt ein Risiko eingegangen ist. Wenn es in der letzten Runde um den Sieg gegangen wäre, dann hätte ich das Risiko verstanden, aber in diesem Fall nicht", so Kubica, der ein enger Freund von Alonso ist.

"Ich hätte in einem solchen Fall den Gegner wieder vorbeigelassen. In solchen Situationen entscheide ich mich lieber immer für die sichere Variante. Das hätte ich also getan", sagt der Krakauer weiter. Die anschließenden Diskussionen um das Strafmaß und vor allem um die späte Entscheidung der Rennleitung lassen den Renault-Piloten kalt: "Ich finde, man muss da jetzt keine große Geschichte daraus machen."