• 03.07.2009 13:56

Kubica und Heidfeld mit "Extraportion Motivation"

Das BMW Sauber F1 Team würde auf dem Nürburgring nur allzu gerne für positive Schlagzeilen sorgen - Einige Modifikationen am BMW Sauber F1.09

(Motorsport-Total.com) - Mit mechanischen Updates und einem neuen Doppeldiffusor will das BMW Sauber F1 Team beim Großen Preis von Deutschland wieder in die Punkteregionen vorstoßen und dem heimischem Publikum ein gutes Ergebnis präsentieren. Sowohl Robert Kubica als auch Nick Heidfeld haben sich fest vorgenommen, zur Saisonmitte einen Trend zum Besseren einzuleiten und für entsprechende Resultate zu sorgen - auf dem Nürburgring will das BMW Sauber F1 Team damit beginnen.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Mit einem rundum erneuerten F1.09 will das BMW Sauber F1 Team punkten

Und das nicht ohne Grund: "Der Nürburgring ist unser Heimrennen", erläuterte Kubica wenige Tage vor dem neunten Grand Prix des Jahres. "Obwohl die Saison für uns bisher nicht sehr gut verlaufen ist, werden dort viele Fans des BMW Sauber F1 Teams sein, die uns die Daumen drücken. Das ist genau der richtige Zeitpunkt, um eine starke Leistung zu zeigen und ein gutes Resultat einzufahren", gab der polnische Rennfahrer zu Protokoll.#w1#

Die Motivation ist groß bei BMW Sauber

"Ich muss allerdings gestehen, dass die Strecke selbst nicht zu meinen Lieblingskursen gehört. Aber es gibt sehr unterschiedliche Kurven und auch die Chance zum Überholen. Am besten geht das in der ersten Kurve, wo man unterschiedliche Linien fahren kann", sagte der 24-Jährige und fügte an: "Ich gehe deshalb davon aus, dass wir am Nürburgring wieder mehr Überholmanöver sehen und ein spannendes Rennen erleben werden."

"Die Halbzeitbilanz sieht bei uns natürlich alles andere als positiv aus." Nick Heidfeld

Darauf hofft auch Teamkollege Heidfeld, der schon von Kindesbeinen an mit dem Nürburgring verbunden ist. "Die Halbzeitbilanz sieht bei uns natürlich alles andere als positiv aus. Vor allem gemessen daran, was wir uns vor der Saison vorgenommen hatten. Aber ich hoffe natürlich, dass wir uns noch steigern, daran arbeiten alle im Team", sagte der Deutsche. "Zu meinem Heimrennen kommen traditionell viele Fans und Fanclub-Mitglieder."

"Das genieße ich sehr, das ist eine Extraportion Motivation. Ich werde mein Heimrennen auch wieder mit einem speziellen Helmdesign fahren. Das hat diesmal ein Fan auf meiner Website gestaltet, er wird mir den Helm am Freitag vor dem Training übergeben", meinte Heidfeld und kam auf die zahlreichen Erfahrungen am Nürburgring zu sprechen, die er in seiner langen Karriere auf dem berühmt-berüchtigten Eifelkurs gemacht hat.

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Theissen: "Ich erwarte einen Formanstieg"

"Schon als Kind war ich häufig mit meinen Eltern dort, von meiner Heimat Mönchengladbach ist der Ring ja in einer Stunde zu erreichen. Wir sind im Winter auf der Hohen Acht Schlitten gefahren, ich habe am Nürburgring Fahrrad fahren gelernt und auch das erste Mal im Kart gesessen - mit einem Reifen und einer Decke im Rücken, damit ich an die Pedale kam. Später bin ich dort Formel Ford, Formel 3 und Formel 3000 gefahren und habe in der Eifel viele Siege gefeiert."

"In der der Formel 1 war mein bestes Nürburgring-Ergebnis 2005: Ich habe die Poleposition geholt und bin im Rennen Zweiter geworden", meinte Heidfeld rückblickend. "Die Nordschleife ist für mich die sensationellste Rennstrecke der Welt. 2007 bin ich dort mit unserem Formel 1 gefahren. Mit dem Auto mutterseelenallein auf dieser riesigen Rennstrecke und vor all den Zuschauern vom Grand-Prix-Kurs auf die Nordschleife abzubiegen, war klasse."

"Nach drei erfolgreichen Jahren ist diese Phase der erste Rückschlag für unser Team." Mario Theissen

Weitaus weniger begeistert war das BMW Sauber F1 Team hingegen von den bisherigen Leistungen. "Vor dem Großen Preis von Deutschland können wir mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden sein", stellte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen heraus und gab zu bedenken: "Nach drei erfolgreichen Jahren ist diese Phase der erste Rückschlag für unser Team. Den werden wir wegstecken."

"Schließlich hat dieselbe Mannschaft in München und Hinwil dafür gesorgt, dass wir uns seit Gründung des Teams kontinuierlich gesteigert haben. Wir alle sind fest entschlossen, wieder nach vorne zu kommen, und ich erwarte einen Formanstieg", sagte Theissen vor dem Heimrennen am Nürburgring. "Es ist zwar nicht einfach, ohne Testmöglichkeit einen Rückstand wett zu machen, dennoch ist das unser Ziel."


Fotos: BMW Sauber F1 Team, Großer Preis von Großbritannien


BMW Sauber F1.09 mit mehren Updates am Start

"Wir fühlen uns dem Nürburgring besonders verbunden: Jedes BMW Serienfahrzeug wird auf der Nordschleife erprobt. BMW hat in der Eifel große Tourenwagen-Erfolge gefeiert, unterhält dort einen Stützpunkt des Fahrertrainings, die BMW Lounge und das Ring-Taxi für die Nordschleife", erläuterte das Teamoberhaupt von Kubica und Heidfeld. "Darüber hinaus leihen wir der neu errichteten BMW M Power Tribüne an der Start-Ziel-Geraden unseren Namen."

"Wir haben am Nürburgring etwas gutzumachen. " Willy Rampf

Willy Rampf, Head of Engineering beim BMW Sauber F1 Team, sieht seinen Rennstall in der zweiten Saisonhälfte in der Pflicht: "Nach unserer enttäuschenden Vorstellung in Silverstone haben wir am Nürburgring etwas gutzumachen. Das sind wir unseren zahlreichen Fans schuldig, die dort immer kommen", meinte Rampf. "Aufgrund der Streckencharakteristik neigen die Autos auf dem Nürburgring zum Untersteuern."

"Wie stimmt man also das Auto ab, dass es nicht zu stark über die Vorderräder schiebt? Erreichen kann man das mittels optimaler Aero-Balance in Kombination mit einer entsprechenden mechanischen Abstimmung. Wir bringen am Nürburgring eine modifizierte Version des Doppeldiffusors an den Start, und wir haben auch Verbesserungen im Bereich der Mechanik umgesetzt. Viel wird zweifellos davon abhängen, wie es uns gelingt, die Reifen zum Arbeiten zu bringen."