• 26.04.2008 21:11

  • von Dieter Rencken

Kubica: "Man weiß nicht, was man erwarten kann"

Robert Kubica hofft, dass die Startprobleme in Barcelona nicht mehr auftreten werden, sieht das BMW Sauber F1 Team aber auf einem guten Weg

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Robert, wieder eine starke Leistung von dir. Wie sehr stellt dich das zufrieden, zumal fast alle Teams hier Verbesserungen dabei haben."
Robert Kubica: "Ich konnte in der Vorwoche kein Gefühl für die neuen Teile entwickeln, daher war es gestern sehr stressig. Ich musste verschiedene Dinge testen, um das beste Setup zu finden. Das ist in Barcelona nicht einfach, weil sich die Bedingungen ständig ändern. Aber wir haben gut gearbeitet, es heute Morgen zusammengefügt und es hat funktioniert."

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica möchte beim Start nicht schon wieder Positionen verlieren

Frage: "In den ersten drei Rennen sah es aus, als würde die Hackordnung in der Formel 1 lauten: Ferrari, BMW Sauber F1 Team und dann McLaren. Glaubst du, dass das so stimmt?"
Kubica: "Es sieht so aus, als wären wir sehr nah an McLaren dran, sind vielleicht eine halbe Zehntelsekunde vorn. Wenn wir kein ordentliches Setup oder eine vernünftige Runde hinbekommen, dann sind wir etwas langsamer. Aber wir kämpfen mit ihnen."#w1#

Frage: "Wie schätzt du Renaults Leistung hier ein?"
Kubica: "In Barcelona sind die Abstände kleiner, weil die Strecke jeder kennt. Fernando hat das gut gemacht, aber er ist sicher recht leicht unterwegs."

Kubica als Alonsos Fürsprecher?

Frage: Hat dich Fernando überrascht?"
Kubica: "Nein, warum?"

Frage: "Weil Renault bisher immer kämpfen musste, um überhaupt ins Q3 zu kommen. Aber nicht hier."
Kubica: "Wie ich schon sagte, in Barcelona kann man näher an den Top-Teams sein und das ist passiert. Wenn man sieht, wie eng es war, um in Q3 zu kommen, mit zwei Zehnteln Unterschied konnte man 11. oder 6. sein. Das ist in Barcelona normal. Auch die Benzinmengen spielen im Qualifying eine große Rolle. Wir werden es morgen sehen."

Frage: "Glaubst du, dass Fernando in dieser Form um die Weltmeisterschaft kämpfen kann?"
Kubica: "Weltmeisterschaft? Keine Ahnung, das muss man ihn fragen? Warum werde ich das gefragt? Wer bin ich? Sein Anwalt? Wenn Renault ein gutes Auto bringt, dann kann er um die Weltmeisterschaft fahren."

Frage: "Wird der Rennnachmittag eher langweilig werden, weil das Überholen hier so schwierig ist?"
Kubica: "Ja. Es ist sehr wichtig, vorn zu starten, denn wenn man jemandem folgt, dann ist der Reifenverschleiß sehr hoch. Aber von der Pace her war es gut. In Q2 war ich der einzige, der nur einen Versuch machte, und ich war dennoch nur knapp hinter Massa. Vielleicht hat nicht jeder alles gegeben, aber zumindest war niemand absichtlich langsam, weil die Abstände dafür zu gering waren."

Angst vor Startproblemen

Frage: "Wie sehr hat das Team daran gearbeitet, um die Starts zu verbessern?"
Kubica: "Ich hoffe für morgen einfach auf einen besseren Start, aber ich habe da schon etwas Angst davor."

Frage: "Gibt es ein mechanisches Problem oder Probleme mit dem Motormapping?"
Kubica: "Es hat etwas damit zu tun, wie die Kupplungsposition gehandhabt wird."

Frage: "Wie schnell kann man das beheben?"
Kubica: "Das weiß ich nicht. Das Team arbeitet bereits daran. Wir wissen, was das Problem ist, unsere Starts waren bisher aber nicht konstant gut. Das ist besonders schlimm, weil man nicht weiß, was man erwarten kann."

Frage: "Bist du mit dem Leistungssprung, den das BMW Sauber F1 Team bisher gezeigt hat, zufrieden?"
Kubica: "Nun, man muss sagen, dass wir die Erwartungen der Simulationszahlen aus dem Winter nicht erreichen konnten. Wir dachten, dass wir ein viel besseres Auto als im Vorjahr haben würden. Das Auto ist zwar stärker, aber nicht alle Teams wurde stärker. In jedem Jahr waren die neuen Autos fast eine Sekunde schneller. Wenn man jetzt um Beispiel Toro Rosso sieht, dann sind sie nicht viel langsamer als Red Bull. Dabei hat Red Bull ein neues Autos, Toro Rosso ein altes. Wir hatten ein neues Auto, das beim ersten Test nicht gut war. Aber das Team hat sehr schnell und gut reagiert und das Auto wurde besser."

Auf einem guten Weg

Frage: "Ihr testet hier so viel in Barcelona, ist euer Auto damit nicht schon ganz genau auf diese Strecke abgestimmt?"
Kubica: "Ja, es ist hier einfacher für die Fahrer und Ingenieure, ein ordentliches Setup hinzubekommen. Man hat auf dieser Strecke mehr Erfahrung und auch mehr Daten. Wenn es fünf Grad wärmer wird, weiß man, wie man mit dem Setup darauf reagieren muss. Das macht das Leben leichter."

Frage: "Der aufziehende Wind hier hat nicht gestört?"
Kubica: "Das ging schon, es war nicht sehr windig. Am schlimmsten ist es, wenn der Wind nicht konstant ist. Aber heute war er nicht sehr stark, in Bahrain war das viel schlimmer."

Frage: "Glaubst du, dass ihr mit der Entwicklunsgeschwindigkeit von Ferrari und McLaren mitgehen könnt?"
Kubica: "Dafür ist es noch zu früh, aber in den vergangenen zwei Jahren konnten wir den Abstand ziemlich gleich halten. Wenn man ein besseres Auto baut, dann ist es auch schwieriger, zwei oder drei Zehntelsekunden zu finden. Aber wir sind in einer guten Position und ich erwarte eine starke Weiterentwicklung. Da mache ich mir keine Sorgen."

Frage: "Glaubst du, dass ihr auf Ferrari bereits hier aufgeholt habt?"
Kubica: "Keine Ahnung. Ich glaube aber nicht. Vielleicht haben einige Fahrer in Q1 und Q2 nicht alles gezeigt. Damit wurden einige auch auf einen zweiten Reifensatz gezwungen."