• 31.08.2004 15:15

  • von Fabian Hust

Kritik an den Organisatoren des Belgien-Grand-Prix

Eigentlich hatten sich die Organisatoren des Belgien-Grand-Prix für das Comeback viel Mühe gegeben - am Ende lief zu viel schief

(Motorsport-Total.com) - Der Mehrheit des Formel-1-Trosses hatte sich gefreut, dass es in diesem Jahr wieder nach Spa-Francorchamps auf die schöne Ardennen-Rennstrecke in Belgien geht. Die Veranstalter hatten sich im Vorfeld redlich Mühe gegeben, den Fans etwas zu bieten. Es wurden tausende Freikarten unter das Volk geworfen, es gab neue Tribünen und Großbildleinwände. Die Strecke wurde größtenteils neu asphaltiert und auch die zunächst kritisierte neue 'Bus Stop'-Schikane erwies sich im Qualifying wie im Rennen als echter Zugewinn.

Titel-Bild zur News: Fotograf

In Spa-Francorchamps kein Traumjob: Formel-1-Fotograf

Doch leider gab es auch einiges an Schatten am vergangenen Wochenende. Die Verkehrsführung rund um die Strecke war chaotisch, die Fans und Medienvertreter standen stundenlang im Stau - was Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gar nicht gerne sieht. Dennoch meinte der Brite gegenüber 'Le Soir': "Wir sind nach Belgien zurückgekommen, um zu bleiben. Unser Vertrag läuft bis 2010." Was der 73-Jährige großzügig verschweigt, sind die Ausstiegsklauseln, die er den Veranstaltern auf das Auge drückt.#w1#

Für Ärger sorgte bei den Fotografen die Arbeit der belgischen Polizei, die am Sonntag urplötzlich ausgerechnet während der Aufwärmrunde der Formel 1 auf die Idee kam, dass die Lieblingsposition der Fotografen bei der 'La Source' zu gefährlich ist und die Fotografen mehr bestimmt als höflich dazu aufforderte, den Ort zu verlassen, obwohl dieser eindeutig von der FIA freigegeben war: "Die Polizisten wurden aggressiv, begannen uns wegzudrücken und holten sogar ihre Handschellen hervor", so ein Fotograf gegenüber 'AtlasF1'. "Sie waren so aggressiv, wir konnten nichts machen. Das Rennen wurde gestartet und wir konnten nicht unserer Arbeit nachgehen."

Offiziell hält sich die FIA zu dem Vorfall bedeckt, die Fotografen sollen einen schriftlichen Bericht abgeben, den diese natürlich um einige "Beweisfotos" ergänzen werden: "So etwas passiert sonst nirgendwo", so der Fotograf weiter. "Aber in Spa gibt es immer Probleme. Meinem Bruder wurde vor ein paar Jahren die Kamera an einer autorisierten Stelle konfisziert und ein anderer Fotograf wurde verhaftet, weil er nicht weggehen wollte."

"Rund 25 Fotografen hatten sich an dieser Stelle schon eine Stunde vor dem Rennen dort positioniert und dann kommt die Polizei in dem Moment, als die Autos das erste Mal vorbeifahren und räumt den Platz", berichtet ein weiterer Formel-1-Fotograf gegenüber 'F1Total.com'. "Die Polizei hat behauptet, dies sei eine rote Zone, doch das war definitiv nicht der Fall. Das war ein überhasteter Irrtum, sie haben sich dann auch nicht belehren lassen."

"Aber mich wundert das nicht mehr, wenn du bei den belgischen Polizisten etwas Falsches sagst, dann fuchteln sie gleich mit dem Schlagstock herum. Die sind ziemlich radikal. Nicht nur einmal ist in den vergangenen Jahren ein Fotograf von einem Polizeihund angegriffen und gebissen worden. Auch eine Pistole hat ein Kollege mal an den Kopf bekommen. Da sind schon alle möglichen Dinge passiert."