• 13.06.2006 11:12

  • von Adrian Meier

Kovalainen will sich mit guter Testarbeit empfehlen

Renault-Testpilot Heikki Kovalainen gilt als einer der heißesten Kandidaten auf das frei werdende Cockpit von Fernando Alonso - weitere gute Arbeit als Empfehlung

(Motorsport-Total.com) - Seit bereits in der vergangenen Winterpause bekannt gegeben wurde, dass Fernando Alonso Renault zum Jahresende in Richtung McLaren-Mercedes verlassen wird, wurde viel über mögliche Nachfolger des Spaniers im amtierenden Weltmeisterteam spekuliert. Ein Name, der dabei in den vergangenen Monaten immer wieder fiel, ist Heikki Kovalainen.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen könnte Nachfolger von Fernando Alonso bei Renault werden

Der Finne ist derzeit der dritte Fahrer Renaults und ließ bei Testfahrten regelmäßig das Potenzial aufblitzen, es mit seinen Teamkollegen Alonso und Giancarlo Fisichella aufnehmen zu können. In guter Testarbeit sieht der 24-Jährige auch den Schlüssel für eine mögliche Beförderung in ein Stammcockpit in der kommenden Saison.#w1#

Gute Leistungen bei Testfahrten als Empfehlung

"Ich gebe immer mein Bestes, um mit den Leistungen meiner Teamkollegen mithalten zu können." Heikki Kovalainen

"Ich fahre mit dem Renault ein großartiges Formel-1-Auto", erklärte Kovalainen dem 'Guardian'. "Daher versuche ich, jede Runde so zu fahren, als wäre ich im Qualifying. Ich habe die Chance, zusammen mit meinen Teamkollegen zu testen und gebe dabei immer mein Bestes, um mit ihren Leistungen mithalten zu können. Ich muss das die ganze Zeit tun, wenn ich sicherstellen möchte, 2007 ein Stammcockpit zu ergattern."

Dabei wird der Finne sicherlich im Hinterkopf haben, dass einst auch Alonso nach einem Jahr als Testpilot bei Renault zum Stammfahrer aufstieg. Diesen Schritt möchte Kovalainen ihm gleichtun. Doch bereits vor seiner Verpflichtung durch Renault war der Finne erfolgreich in diversen Nachwuchskategorien unterwegs. Nach Jahren im Kart und dem Aufstieg durch die verschiedenen Serien trat Kovalainen im vergangenen Jahr in der GP2 unter anderem gegen Nico Rosberg an und beendete die Meisterschaft auf Rang zwei direkt hinter dem Deutschen, der in dieser Saison bei Williams bislang beeindrucken konnte.

Verpasster GP2-Titel kümmert den Finnen nicht mehr

Dass er den 20-Jährigen nicht besiegen konnte, enttäuschte den Renault-Testpiloten damals, auch wenn er sich heute keine Gedanken mehr über die Vergangenheit macht: "Es war sehr frustrierend, denn natürlich hatte ich gehofft, die Meisterschaft zu gewinnen", erinnerte er sich. "Wir sind recht stark in die Saison gestartet und waren im Verlauf des Jahres sehr konstant, aber die Konkurrenten wurden gegen Jahresende stärker, wir konnten sie nicht mehr besiegen. Aber das ist nichts, über was ich mir noch Gedanken mache", stellte er klar.

Ein Begriff ist Kovalainen übrigens trotz seiner guten Leistungen in Nachwuchskategorien und als Renault-Testpilot vielen Fans und Experten vor allem seit seinem Sieg beim 'Race of Champions', das der Finne vor eineinhalb Jahren für sich entscheiden konnte. Das Einladungsrennen findet jedes Jahr in der Winterpause der Formel 1 auf einem Rundkurs im Pariser Fußballstadion 'Stade de France' statt. Dabei treten Piloten aus den unterschiedlichsten Rennserien in mehreren Läufen in einheitlichen Fahrzeugen gegeneinander an.

Viel beachteter Sieg beim 'Race of Champions'

"Ich möchte eigentlich lieber für meine Leistungen im Monoposto-Sport wahrgenommen werden." Heikki Kovalainen

Kovalainen wundert sich, dass er noch immer auf seinen damaligen Sieg angesprochen wird: "Das ist sehr überraschend, denn das war eigentlich keine ernsthafte Veranstaltung, sondern einfach ein witziges Wochenende, bei dem eben auch einige Formel-1-Piloten anwesend waren", meinte er mit einem Grinsen. Dennoch hinterließ der 24-Jährige, der dabei unter anderem Michael Schumacher und Rallye-Champion Sébastien Loeb bezwingen konnte, mit seinem Auftritt offenbar einen bleibenden Eindruck.

"Aber es überrascht mich ein wenig, dass es nach wie vor so große Aufmerksamkeit erregt, obwohl es bereits fast zwei Jahre her ist. Im Flugzeug nach Imola zum diesjährigen Grand Prix von San Marino kam jemand zu mir und sagte: 'Du bist doch der Kerl, der Michael im 'Stade de France' geschlagen hat.' Aber ich möchte eigentlich lieber für meine Leistungen im Monoposto-Sport wahrgenommen werden", stellte Kovalainen abschließend klar.