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Kovalainen: "Ich hätte noch schneller fahren können"
RDD-Fahrer Heikki Kovalainen testete in Barcelona zum ersten Mal in Renaults Formel-1-Boliden; im Gespräch verrät der Finne wie es war
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Heikki, du bist in Barcelona zum ersten Mal in einem Formel-1-Auto gefahren. Wie war es?"
Heikki Kovalainen: "Es hat wirklich großen Spaß gemacht! Ehrlich gesagt war es verglichen mit den anderen Autos die ich schon gefahren bin gar nicht so anders wie ich das angenommen hatte. Es ist mehr Power und mehr Abtrieb da, alles fühlt sich sehr gut ausbalanciert an. Dadurch hatte ich auch ein gutes Selbstvertrauen, um gleich zu Beginn meines Tests schnell zu fahren. Am beeindruckendsten ist der Grip mit neuen Reifen. Innerhalb einer Runde lässt der aber schnell nach. Einfach unglaublich. Zusammengefasst war es eine großartige Erfahrung, und ich möchte jetzt eigentlich kein anderes Auto mehr fahren."

© xpb.cc
Bezeichnete den Test im R23 als "großartige Erfahrung": Heikki Kovalainen
Frage: "Deine ersten Runden hast du ja am Mittwochnachmittag auf nasser Strecke absolviert. War das ein zusätzlicher Druck?"
Kovalainen: "Nein, ich denke nicht. Ich war einfach glücklich darüber, dass ich auf die Strecke konnte, denn laut Wettervorhersage sollte es am nächsten Tag auch nass sein. Als ich auf die Strecke fuhr, war es etwas feucht, doch das war eine weitere Herausforderung die lehrreich für mich war. Selbst im Regen, auf Regenreifen, war der Grip einfach erstaunlich. Ich denke, dass ich unter den gegebenen Bedingungen gute Arbeit geleistet habe."
Frage: "Worin lag die größte Herausforderung während deines Tests?"
Kovalainen: "Technisch gesehen war es viel anspruchsvoller als ich es sonst gewöhnt bin. Ich habe mit den Ingenieuren zwar über die gleichen Dinge gesprochen, also ob das Auto unter- oder übersteuert hat, doch die anschließenden umfangreichen Nachbesprechungen haben mich schon überrascht. Dabei wird genau geschaut wie sich der Motor, das Chassis und die Reifen verhalten haben. Alles ziemlich detailliert eben. Auf der anderen Seite war da die körperliche Beanspruchung. Mein Nacken war nach ein paar Runden schon etwas steif. Wir haben dieses Problem, welches mich aber nicht langsamer machte, aber aussortieren können. Dennoch muss ich mich in diesem Bereich noch verbessern."
Frage: "Warst du mit deiner Leistung zufrieden, oder hättest du noch schneller fahren können?"
Kovalainen: "Ich denke, dass ich schon noch schneller hätte sein können, doch ein Motorschaden hielt mich von der Beendigung eines Versuchs auf neuen Reifen b. Ich hatte zwei Versuche auf frischen Reifen und bin die schnellste Zeit beim ersten Versuch gefahren. Beim zweiten habe ich in der ersten Kurve einen Fehler gemacht. Den Rest der Runde versuchte ich die Zeit dann aufzuholen, und anschließend war ich nicht mehr mit neuen Reifen unterwegs. Wie dem auch sei, ich kann noch einiges schneller fahren, denn das Limit des R23 habe ich definitiv nicht angetestet. Es wird erst wirklich schwierig, wenn man versucht die letzten Zehntel aus dem Auto herauszuholen und an diesen Punkt bin ich nicht gekommen."
Frage: "Wie geht es jetzt für dich weiter?"
Kovalainen: "Ich werde in der kommenden Woche für Minardi testen und dann wird das RDD-Programm darüber entscheiden wie es weiter geht. Ich würde sehr gerne in die Formel 1 einsteigen, und nach diesem Test habe ich die Zuversicht, dass ich einen guten Job tun könnte. Vielleicht wäre es aber nicht verkehrt, wenn ich noch ein Jahr warte. Ich muss mich, was meine technischen Fähigkeiten und die körperliche Seite betrifft, noch um einiges verbessern. Ich bin überzeugt, dass ich schneller hätte fahren können, doch vermutlich sagt das jeder nach seinem ersten Test. Insgesamt ist das ein Schub für mein Selbstbewusstsein gewesen und eine fantastische Gelegenheit. Im Team waren alle sehr professionell und ich fühlte mich sofort wohl. Man hat mich fantastisch willkommen geheißen."

