• 30.08.2009 11:34

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Kovalainen: "Das Limit ist der Grip des Autos"

Spa-Francorchamps ist erwartungsgemäß kein McLaren-Mercedes-Terrain - Schnelle Kurven bleiben weiter die Achillesferse des MP4-24

(Motorsport-Total.com) - Nach den starken Auftritten in Budapest und Valencia, die sich ansatzweise bereits am Nürburgring angekündigt hatten, ist McLaren-Mercedes an diesem Wochenende wieder in der Realität angekommen: Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen qualifizierten sich gestern in Spa-Francorchamps nur für die Startpositionen zwölf und 15.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen geht ohne große Erwartungen in das heutige Rennen

Die Silberpfeile zählten zwar in den schnellen Sektoren eins und drei, in denen ihnen auch das KER-System half, zu den Schnellsten, büßten aber im kurvenreichen Mittelsektor viel Zeit ein. Schnelle Passagen wie Pouhon oder Fagnes, in denen es vor allem auf aerodynamischen Anpressdruck ankommt, sind nach wie vor nicht die Stärke des MP4-24. Das zeigte sich nach Hamiltons Freitagsbestzeit erst gestern in aller Deutlichkeit.#w1#

"Gestern sah es noch besser aus", bestätigte Kovalainen nach dem Qualifying. "Wir haben Telemetrie-Overlays mit anderen Autos gemacht und hatten den Eindruck, dass wir auch in den schnellen Kurven gar nicht so schlecht dabei sind. Heute Morgen büßten wir aber dann doch sehr viel ein. Da wurde uns bewusst, dass es schwierig werden könnte."

"Die Balance an sich ist nicht schlecht, aber wir können in den Kurven nicht den gleichen Speed mitnehmen wie die Jungs, die jetzt in der ersten Reihe stehen", so der Finne. Hinzu kam die ungewöhnliche Situation, dass die beiden Reifentypen von Bridgestone in ihrer Performance so eng beisammen lagen wie sonst noch nie in dieser Saison. Entscheidend für das Verpassen des Top-10-Finales war das jedoch nicht.

"Für uns sind die weichen Reifen besser. Beide Mischungen sind einander sehr ähnlich. Es sind nur Feinheiten - einer unterstützt die Vorderachse mehr, der andere die Hinterachse", erklärte Hamilton. Und Kovalainen fügte an: "Das Limit sind nicht die Reifen, sondern das Limit ist der Grip des Autos." Ihre besten Zeiten fuhren die beiden im Qualifying ohnehin wie sonst auch auf den weicheren Pneus.

Für das Rennen ist Kovalainen skeptisch, auch wenn KERS den Silberpfeilen auf den langen Geraden vor Les Combes und vor der ehemaligen Bus-Stop-Schikane beim Überholen helfen sollte. Dennoch: "Wir sind auf den Geraden nicht schnell genug, also besteht die Gefahr, dass wir im Verkehr stecken bleiben. Da liegt so eine Strategie nahe", so der 27-Jährige über sein fast 700 Kilogramm schweres Auto, mit dem theoretisch auch eine Einstoppstrategie möglich wäre.


Fotos: McLaren-Mercedes, Großer Preis von Belgien, Samstag


"Auf das Podium zu fahren, wird sehr schwierig. Wir müssen aber jede Chance ergreifen und dürfen nicht schon vorher aufgeben. Wenn unsere Strategie aufgeht, sollten Punkte das Ziel sein", gab Kovalainen zu Protokoll. Und Mercedes-Sportchef Norbert Haug fügte an: "Es wird ein harter Kampf. Ich erinnere mich hier an Rennen, da hatte der Zweite eine halbe Sekunde Rückstand auf den Ersten. Jetzt liegen die ersten Neun innerhalb von einer halben Sekunde."

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