• 14.04.2004 12:57

  • von Fabian Hust

Kostenlose Toyota-Motoren für Minardi?

Eine Fachzeitschrift spekuliert, dass Toyota in absehbarer Zeit dem Minardi-Team kostenlos Motoren zur Verfügung stellen könnte

(Motorsport-Total.com) - Das Toyota-Team hat Pläne, wie Ferrari ein Kundenteam mit Motoren auszurüsten. In der Saison 2006 soll es spätestens soweit sein. Kandidaten für eine solch enge Partnerschaft, wie sie zwischen Sauber und Ferrari existiert, gibt es derzeit nicht viele. Nur Jordan und Minardi kommen für den Motor in Frage, der in der Szene neben den Triebwerken von BMW und Ferrari zu den Top-Zehnzylindern gezählt wird.

Titel-Bild zur News: Gianmaria Bruni

Rollt Minardi bald mit Toyota-Motoren und -Fahrern um die Strecke?

Vor einer Woche berichtete das seriöse 'Grand-Prix'-Magazin, dass sich das Jordan-Team für die Saison 2005 um Motoren und Getriebe von Toyota bemüht. Angeblich soll Teamchef Eddie Jordan im Mittleren Osten einen Sponsor aufgetrieben haben, der eine ähnliche Partnerschaft wie zwischen Sauber und Ferrari ermöglichen könnte, wo 'Petronas' für die Aggregate aus Maranello bezahlt.#w1#

Die Fachzeitschrift 'auto, motor und sport' will jedoch wissen, dass Eddie Jordans Image wegen seiner zum Teil unkonventionellen Geldgeschäfte bei Toyota nicht gerade das Beste ist, auch der Name Paul Stoddart sei in Köln und Japan jedoch mit einem Negativ-Touch behaftet. Dennoch soll man nun Kontakte zum Australier geknüpft haben.

Angeblich wäre Toyota sogar bereit, dem Team kostenlos Motoren zur Verfügung zu stellen. Derzeit zahlt Minardi für hoffnungslos veraltete Cosworth-Triebwerke rund zehn Millionen Dollar pro Saison. Im Gegenzug müsste Minardi Toyota bei der Testarbeit helfen und Nachwuchsfahrer des Teams in den Rennen einsetzen. Wie im Falle von Ferrari hätte Toyota bei Abstimmungen zudem indirekt eine zusätzliche Stimme.

Der Plan hat jedoch einige entscheidende Haken: Sowohl Minardi als auch Jordan fahren derzeit auf Bridgestone-Reifen, Toyota rollt jedoch auf Michelin-Pneus. Der Austausch von Testergebnissen macht so wenig Sinn und könnte von den Reifenherstellern unterbunden werden. Zum Zweiten ist aus Japan zu hören, dass man erst dann ein zweites Team mit Motoren ausrüsten möchte, wenn man die eigenen Probleme im Rennstall in den Griff bekommen hat.