• 10.11.2018 00:19

  • von Heiko Stritzke & Stuart Codling

Komplett neues Set-up in Sao Paulo: Haas plötzlich wieder vierte Kraft

Das Haas-Team kommt in Brasilien wieder besser zurecht - Romain Grosjean bastelt mit radikalen Set-up-Ideen bereits an der Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Nach dem katastrophalen Mexiko-Wochenende war dieser Freitag genau das, was das Haas-Team gebraucht hat: Romain Grsoejan und Kevin Magnussen belegen im Freitagsgesamtklassement die Plätze sieben und neun, lediglich Charles Leclerc sieht im Sauber aktuell wie ein gefährlicher Gegner aus. Das Renault-Team, das bei den vergangenen beiden Rennen den wohl entscheidenden Schritt in der Konstrukteurs-WM im Kampf um Platz vier getan hat, ist plötzlich ganz weit weg.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Endlich wieder mit alter Stärke: Haas sieht in Interlagos sehr stark aus Zoom

"Von der ersten Runde an hat sich das Auto so viel besser angefühlt als in Mexiko", freut sich Romain Grosjean, der in beiden Freien Trainings Siebter wurde und dabei nur zweieinhalb und dreieinhalb Zehntelsekunden Rückstand auf den Letzten der drei Topteams hatte. Das Ergebnis: Im ersten Training war das Haas-Team geschlossen "Best of the Rest", mit Magnussen auf Position acht. Am Nachmittag schob sich Leclerc zwischen die beiden Haas.

Gut möglich also, dass das Team von Gene Haas wieder an die Form anknüpfen wird, die es schon bis Monza hatte. "Es war einfach der fehlende Abtrieb", erklärt Teamchef Günther Steiner die schlechte Form in Mexiko. "Wir wissen, dass wir in langsamen Kurven nicht gut sind, aber das [der fehlende Abtrieb] hat uns schlechter aussehen lassen als erwartet. Hier sind wir auf niedrigerer Höhe und haben dadurch mehr Abtrieb. Es gibt zwei langsame Kurven, aber der Rest ist ziemlich gut und das Auto funktioniert hervorragend."


Fotos: Grand Prix von Brasilien, Freitag


Haas nutzte das zweite Training für ein paar Experimente bei der Abstimmung. "Das Set-up war sehr anders als das, was wir normalerweise fahren", erklärt Grosjean. "Wir wollen damit sehen, in welche Richtung wir in Zukunft gehen können. Manche Dinge haben funktioniert, andere nicht. Ein bisschen werden wir für morgen wohl wieder verwerfen."

Ob es etwas auf der Stoppuhr bringt? Da winkt der Doppelstaatsbürger ab: "Ich denke nicht, dass uns das neue Set-up im zweiten Training schneller gemacht hat. Das Fahrzeug ist einfach wieder da, wo es schon einmal war. Schon in Austin waren wir bereits schnell, nur in Mexiko haben wir nicht so gut ausgesehen."

Grosjean duelliert sich mit Sainz

Kevin Magnussen hatte nicht viel mehr zu berichten als sein Teamkollege: "Das lief heute ganz gut und das Auto hat sich vom ersten Meter an gut angefühlt. Wie immer gilt es, noch ein paar Dinge richtig hinzubekommen, aber wir sind von der Balance her im Fenster. Das ist ein gutes Zeichen, wir werden morgen so weitermachen."

Es gab für die Haas-Piloten nur eine aufregende Szene an diesem Freitag: Grosjean verwickelte sich gegen Ende des Nachmittagstrainings noch in eine spektakuläre Szene mit Carlos Sainz im Senna-S. Ein Duell nicht ohne Sprengkraft, schließlich sind Renault und Haas spätestens seit der erst jüngst endgültig entschiedenen Protest-Geschichte aus Monza Erzrivalen.

"Viel ist da nicht passiert", versucht der 32-Jährige die Sache herunter zu spielen. "Es war meine letzte Runde auf dem Longrun und ich hatte Verkehr." Er ließ sich zurückfallen, dummerweise etwas zu weit. "Ich bin für Kurve 1 außen geblieben, aber Carlos hat das aus seiner Perspektive wohl so nicht gesehen." Und so versuchte der Spanier eine kleine Divebomb in Kurve 1 und ging mit einer leichten Berührung vorbei. "Ich musste nachgeben, sonst wäre das nicht schön ausgegangen", kommentiert Grosjean.

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