• 19.10.2012 13:27

  • von Sven Haidinger & Dieter Rencken

Kommission: Teams verhindern Ecclestones Reformpläne

Bernie Ecclestone wollte die Macht der Teams in der Formel-1-Kommission mit einer Reform deutlich beschränken - Der Plan ging allerdings nicht auf

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Boss Bernie Ecclestone schmiedete zuletzt Pläne, bei den Teams eine Zweiklassengesellschaft einzuführen: Nur sechs der zwölf Rennställe sollten unter dem neuen, noch nicht finalisierten Concorde-Agreement Mitspracherecht beim Reglement haben - derzeit sind alle Teams Teil der Reglement-Arbeitsgruppe. Doch sieben Rennställe drückten ihre Sorge über diese drohende Entwicklung im September in einem gemeinsamen Brief an FIA-Boss Jean Todt aus.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef), Stefano Domenicali (Teamchef), Christian Horner (Teamchef)

Erfolg für die Teams: Ecclestones Pläne konnten durchkreuzt werden

Laut 'Autosport' dürfte die Aktion ihre Wirkung nicht verfehlt haben: Offenbar sind der Automobil-Weltverband und der Formel-1-Boss von diesem Plan nun abgerückt - ein wichtiger Erfolg der Teams bei den Verhandlungen über den neuen Formel-1-Vertrag. Dieser Durchbruch könnte zum richtigen Zeitpunkt kommen, denn am 23. Oktober steht ein weiterer Verhandlungstermin zwischen Todt, Ecclestone und den Teams in Paris auf dem Programm.

Was Ecclestone vorhatte

Der Formel-1-Boss möchte die Entscheidungsprozesse für die "Königsklasse" des Motorsports reformieren. Dabei sollten vor allem die Formel-1-Kommission sowie die Arbeitsgruppen für das technische und sportliche Reglement einer Änderung unterzogen werden und zu einem gemeinsamen Gremium zusammengefasst werden.

Die "neue" Formel-1-Kommission hätte laut Ecclestones Plänen aus drei Gruppen mit je sechs Stimmberechtigten bestanden, die von FIA, FOM und von den Teams (Red Bull, Ferrari, McLaren, Mercedes, Williams und Lotus) entsandt worden wärden. Die kleinen Teams hätten kein Mitspracherecht gehabt. Das hätte zu einem klaren Machtverlust der Rennställe geführt, schließlich kommt die Teams derzeit gemeinsam mit Sponsoren, technischen Partnern und anderen Mitstreitern auf eine Mehrheit von 70 Prozent, unter der neuen Struktur wären es aber nur noch 33,3 Prozent gewesen.

Ecclestone-Plan wird nicht komplett verworfen

Die Teams scheinen aber den Plan von Ecclestone und Todt erkannt zu haben, die Idee einer 18-Mann-Gruppe soll aber nicht komplett verworfen werden. Sie soll nun zu einer Steuerungskommission werden und die Arbeitsgruppen beauftragen, Themen zu besprechen, die dann an die Formel-1-Kommission weitergereicht werden.

Die Kommission ist allerdings bloß bevollmächtigt, Reglemententwürfen zuzustimmen oder sie abzulehnen - Abänderungen dürfen von ihr nicht durchgeführt werden. Der Entscheidungsprozess könnte daher durch die neue 18-Mann-Gruppe in die Länge gezogen werden.