• 31.07.2006 16:26

Kommentar: Rotation als Problemlösung?

Ist eine Rotation für den Großen Preis von Deutschland wirklich eine Lösung? Die Formel 1 scheint die eigentlichen Probleme zu übersehen

(Motorsport-Total.com/sid) - Die goldenen Formel-1-Zeiten in Deutschland gehören der Vergangenheit an - trotz eines Michael Schumacher in Höchstform. Hätte es noch eines Beweises bedurft, reichte am Sonntag ein Blick in das weite Rund des Hockenheimrings. Halbleere Tribünen, weniger Stimmung, und dieser Trend dürfte sich in Zukunft vermutlich noch weiter verstärken.

Titel-Bild zur News: Fans

Von einem ausverkauften Haus konnte in Hockenheim nicht die Rede sein

Zwei Formel-1-Rennen in Deutschland sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Das Zauberwort heißt Rotation. Im Kampf um den zahlenden Kunden und vor allem um dessen Kohle werden sogar alte Rivalen zu Verbündeten. Der Nürburgring und Hockenheim wollen künftig im jährlichen Wechsel über die Runden kommen.#w1#

Ob aber nur noch ein deutsches Rennen wieder die Tribünen füllen kann, ist fraglich. Das komplette Produkt müsste verbessert werden. Das forderte nun sogar Bernie Ecclestone. Der Formel-1-Boss möchte die Automobilhersteller stärker ins "Unterhaltungsprogramm" einbeziehen. Auch die Rennfahrer müssten sich "kundenfreundlicher" geben und nicht länger einen Bogen um die Fans machen, meint der Zampano.

Dabei war es vor allem Ecclestone, der mit seinem Geschäftssinn dafür gesorgt hat, dass die Formel 1 zu einer Scheinwelt geworden ist. Und die Herren Rennfahrer sind Marionetten, die im goldenen Käfig gefangen sind. Vermutlich können sie das Wort Fan nicht mal mehr buchstabieren.

Der Traum von endlos sprudelnden Dollars ist ausgeträumt, die Realität hat auch die Formel 1 eingeholt. Das böse Erwachen musste kommen. Noch ist es nicht zu spät, die Kurve zu kriegen - das gilt ja schließlich auch für Michael Schumacher, obgleich nur auf der Rennstrecke im Duell mit Fernando Alonso.