• 02.02.2011 10:40

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Kobayashi: "Auto sieht in Ordnung aus"

Nach dem ersten Testtag in Valencia kann Kamui Kobayashi die Leistungsfähigkeit des neuen Sauber C30 noch nicht richtig einschätzen

(Motorsport-Total.com) - Kamui Kobayashi geht 2011 in seine zweite volle Formel-1-Saison. In Valencia hatte der Japaner die Ehre, den neuen Sauber C30 am Montag für Filmaufnahmen erstmals zu bewegen, bevor er am Dienstag die Testarbeit aufnahm. Der Japaner drehte bei mildem und sonnigem Wetter am Vormittag 38 Runden, am Nachmittag weitere 26. Seine beste Zeit am Vormittag betrug 1:15.831 Minuten, am Nachmittag konnte er sich noch auf 1:15.621 Minuten verbessern. Im Testklassement belegte der Japaner mit rund einer Sekunde Rückstand auf den Tagesschnellsten Sebastian Vettel (Red Bull) den sechsten Platz.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Der Japaner Kamui Kobayashi ist als Erster den neuen Sauber C30 gefahren

"Es lief nicht zu schlecht. Wir hatten Probleme mit Sensoren, weshalb wir nicht das ganze Programm abspulen konnten", zieht Kobayshi Fazit. "Prinzipiell haben wir alle Systeme gecheckt, die funktioniert haben, oder auch nicht. Den halben Tag lang haben bestimmte Sensoren nicht funktioniert, also konnten wir die Daten nicht sammeln. Wir haben das Auto also nicht richtig getestet. Wir haben in diesem Jahr mit dem verstellbaren Heckflügel und so weiter einige neue Sachen. Das ist schwierig zu handhaben. Wir müssen uns um die Abstimmung kümmern, aber bisher hatten wir nicht die Zeit dafür."

Sauber setzt erstmals auf das Energierückgewinnungssystem KERS, das von Ferrari stammt. Für Kobayashi ist diese Technologie aber nicht ganz neu. "Für mich ist es das zweite Mal, denn ich habe damals das Toyota-System getestet", erinnert er sich an seine Testfahrerzeit beim japanischen Konzern zurück. Toyota hat KERS aber nie im Rennbetrieb eingesetzt.

Eine weitere wichtige Neuheit sind die Pirelli-Reifen. "Sie haben die Pneus seit Abu Dhabi verändert. Ich glaube, sie haben das Griplevel über die Distanz verbessert. Es ist schwierig mit dem Auto zu arbeiten, wenn der Reifen nicht konstant ist. Ich war etwas überrascht, aber jeder hat das gleiche zur Verfügung."

"Ich kann nicht soviel darüber sagen, aber ich schätze, dass sie versucht haben, das Griplevel zu erhöhen. Ich habe nur eine Reifenmischung verwendet, also ist es schwierig Vergleiche anzustellen." Mit den alten Bridgestone-Reifen ist das neue schwarze Gold "nicht vergleichbar."


Fotos: Testfahrten in Valencia


Aufgrund der Sensorenprobleme und der neuen Variablen ist es für Kobayashi schwierig, das Potenzial des neuen C30 einzuschätzen. Das Gefühl "ist okay, aber als Fahrer muss man sich um viele Dinge kümmern. Im Moment kann ich noch nicht einschätzen, was gut und schlecht ist. Es gibt viele Dinge zu testen. Im Moment sieht das Auto in Ordnung aus."

Weitere Erfahrungen wird der 24-Jährige vorerst nicht gewinnen, denn am Mittwoch und Donnerstag greift Rookie Sergio Perez ins Lenkrad. "Für ihn ist alles neu. Wir konnten nicht alle Probleme finden, also muss er die Arbeit fortsetzen, die wir nicht erledigen konnten. Hoffentlich können wir vernünftig testen", blickt Kobayashi den weiteren Ausfahrten des Sauber C30 entgegen.