• 21.07.2007 22:20

  • von Michael Noir Trawniczek

Klien wartet ab - Gascoyne hofft auf den Österreicher

Während Klien auf die Entscheidung wartet, ob er das Cockpit von Albers für den Rest der Saison bekommt, spricht sich Gascoyne für den Österreicher aus

(Motorsport-Total.com) - Christian Klien sitzt im Honda-Motorhome - ein Symbolbild. Denn für den Hohenemser gilt jetzt das Motto "Sit and wait." Denn sein Arbeitgeber Honda Racing F1 Team würde Klien an das Spyker-Team verleihen, sollte Interesse bestehen. "Ja, Honda würde mir das Okay geben, wenn sich Spyker für mich entschieden würde, das ist ähnlich wie beim Fußball - da hat mich Honda für den Test an Spyker verliehen, um einmal das Team und das Auto kennen zu lernen und um zu schauen, ob das überhaupt Sinn macht", so Klien.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien hofft weiterhin, dass er das Spyker-Cockpit bekommt

Dieser Test wurde mit positivem Ergebnis abgeschlossen - dass er in Spa-Francorchamps den geringsten Abstand zur Tagesbestzeit aufweisen konnte, sei aber nicht ausschlaggebend für den positiven Eindruck gewesen, welchen das Team gewonnen hat: "Die Zeiten sind zwar immer aufgelistet bei einem Test, aber darum geht es überhaupt nicht. Es wird beim Test oft mit viel Sprit wie im Rennen gefahren, so wie wir bei Honda das meistens tun - andere Teams fahren wiederum mit wenig Sprit. Die Testzeiten kannst du wirklich vergessen. Aber wir hatten natürlich von den Daten her den Vergleich mit Adrian Sutil und Guido van der Garde."#w1#

In erster Linie würde es aber um das technische Feedback gehen. Klien bestätigt, dass er über einen guten Draht zu Spyker-Technikdirektor Mike Gascoyne verfügt. Dieser würde laut Klien vor allem eines wünschen: "Einen schonungslosen technischen Rapport. Einen Fahrer, der sagt: 'Das ist schlecht, das ist schlecht und auch das ist schlecht'. Denn nur so kann Mike das Auto wirklich auf Vordermann bringen. Und ich bin in einer Position, in der ich den Ingenieuren mit meiner Erfahrung helfen kann - ein Fahrer, der gerade erst seine ersten Erfahrungen in der Formel 1 macht, kann das einfach nicht."

Die Frage, ob er bei seiner ersten Ausfahrt mit dem Spyker-Ferrari F8-VII gleich spüren konnte, dass es sich um ein Auto mit weniger Potential handelt, bejaht Klien: "Sicher, das spürst du schon. Das Limit von dem Auto, wie schnell das fahren kann, das wissen wir - das ist sicher ganz hinten im Feld."

Sollte Spyker die Option Klien nützen, würde Klien bis zum Saisonende ausschließlich für Spyker ins Lenkrad greifen, er sagt: "Wenn, dann musst du dich auf eine Sache konzentrieren." Seine Zukunft sieht Klien so oder so bei Honda: "Ganz klar ist, dass ich bei Honda bin und da auch bleiben werde. Aber es wäre im Falle von Spyker so, dass ich bis zum Saisonende ausgeliehen werde." Über sein Vertragsverhältnis zu dem japanischen Automobilgiganten sagt Klien: "Ich habe einen Vertrag bis Saisonende mit Option auf nächstes Jahr, die aber bislang noch nicht eingelöst wurde."

Und Super Aguri? Honda-Teamchef Nick Fry versichert, dass man auch im kommenden Jahr mit der Crew um Aguri Suzuki kooperieren wird. Klien sagt dazu nur: "Es ist alles offen, allerdings ist Sato fix." Der Alltag als Honda-Tester holt Klien bereits nächste Woche ein: Im spanischen Jerez sind Testfahrten im RA007 gebucht.

In der Gerüchteküche brodelt es, wie immer. Da gibt es Fragen wie: Möchte Spyker wirklich Klien? Oder wollte gar Teamchef Colin Kolles nur den Preis für die potentiellen Paydriver in die Höhe treiben? Mike Gascoyne lässt keinen Zweifel daran, dass Klien der Topfavorit der Technikabteilung ist: "Das ist natürlich auch eine finanzielle Frage - aber ich halte Christian Klien definitiv für den am besten geeigneten Piloten von jenen, die zurzeit zu haben sind."