Klien: Verhältnis zu Mateschitz nach wie vor ungetrübt
Christian Klien ist auch in schweren Stunden dankbar für das, was Dietrich Mateschitz für ihn getan hat, relativiert aber den Vergleich mit Coulthard
(Motorsport-Total.com) - Christian Klien gibt nach der ausgebliebenen Vertragsverlängerung mit Red Bull Racing nicht auf, will sich in den verbleibenden fünf Saisonrennen am Steuer des RB2 für ein anderes Team empfehlen. Auch wenn Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko schon von der ChampCar und der DTM spricht - für den Österreicher genießt die Formel 1 weiterhin oberste Priorität.

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Klien weiß, dass er kaum Chancen auf ein Formel-1-Cockpit für 2007 hat
Die Enttäuschung war groß, als ihn am Montag am Flughafen von Budapest der Anruf von Teamchef Christian Horner erreichte, der ihm mitteilte, dass sich sein Team für die Fahrerpaarung David Coulthard und Mark Webber entschieden hat: "Mein Wunsch war ganz klar, auch 2007 im neuen RB3 bei Red Bull Racing zu fahren. Ich ging davon aus, dass das auch so sein würde", so der 23-Jährige auf seiner Internetseite.#w1#

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Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko und Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz Zoom
Es war Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz höchstpersönlich, der Klien 1997 seinen ersten Helm mit Red Bull-Logo überreichte. Damit war der Rennfahrer aus Hohenems offiziell Mitglied im Red Bull-Fahrerteam: "Er hat mich mit Red Bull in den bislang zehn Jahren unserer Partnerschaft hervorragend unterstützt und es auch letztlich ermöglicht, dass ich in allen internationalen Nachwuchskategorien antreten konnte."
"Diese Partnerschaft", so Klien weiter, "war sehr erfolgreich. Ab dem Einstieg in die Formel 1 war Dietrich Mateschitz auch mein persönlicher Ansprechpartner. Ohne Dietrich Mateschitz und Red Bull wäre es mir schwierig gewesen, in die Formel 1 zu kommen."
Die Trennung von Red Bull Racing ändere nichts an seiner "Beziehung und Wertschätzung" zu Mateschitz, wie Klien betont: "Meine Partnerschaft mit Red Bull bleibt weiterhin aufrecht und hat mit der Red Bull Racing-Entscheidung in England nichts zu tun. Jeder Mensch neigt dazu, Fehler sehr rasch bei anderen zu suchen. Ich meine, dass ich meine Position sehr realistisch und meine Performance auch objektiv einschätzen kann."

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Klien lässt den direkten Punktevergleich mit Coulthard nicht gelten Zoom
So habe er in diesem Jahr im Vergleich zu Teamkollege David Coulthard zu wenig Punkte eingefahren: "Allerdings hat DC die meisten Punkte gerade dann gemacht, wenn ich im Rennen entweder vor ihm liegend durch technische Defekte (Monaco und Montreal; Anm. d. Red.) aus- oder zurückgefallen bin oder wie zuletzt in Ungarn aus der Box im Ersatzauto starten musste. Dies soll nicht DCs Leistung schmälern, denn er ist einer der besten aktuellen Formel-1-Piloten, aber es relativiert den Aussagewert der Punktedifferenz ein wenig."
Das Kapitel Formel 1 hat Christian Klien noch lange nicht abgehakt, schließlich sei er erst 23 Jahre alt, verfüge aber schon über drei Jahre Erfahrung in der "Königsklasse des Motorsports": "Ich werde alles versuchen, um diese Erfahrung weiter in der Formel 1 einzubringen, um mich dabei weiter zu entwickeln. Wenn ich das Durchschnittsalter der Piloten ansehe, dann bin ich einer der Jüngsten."
Sein Fokus liege weiterhin auf der Rolle des Einsatzfahrers in der Formel 1, auch wenn die Möglichkeiten "naturgemäß eingeschränkt, wenn auch nicht aussichtslos" seien. "Es wird noch etwas dauern, bis ich darüber Konkretes sagen kann."

