• 07.06.2006 16:30

  • von Adrian Meier

Klien: "Hatten uns von den neuen Teilen mehr erhofft"

Christian Klien rechnet nicht mit großen Fortschritten von Red Bull Racing in Silverstone - der Österreicher will sich mit guten Leistungen für 2007 empfehlen

(Motorsport-Total.com) - Als Red Bull Racing im Anschluss an den Grand Prix von Monaco den ersten Podestplatz des Rennstalls durch David Coulthard ausgelassen feierte, konnte sich einer nur schwer mitfreuen: Christian Klien lag etwa ab Rennmitte direkt vor seinem Teamkollegen und hatte damit ebenfalls alle Chancen, den ersten Podestplatz einzufahren, bis ein Getriebeschaden den Österreicher zur Aufgabe zwang.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien rechnet mit einem schwierigen Rennen in Silverstone

Vor dem am Wochenende anstehenden Grand Prix von Großbritannien ist der 23-Jährige wenig optimistisch, die verpasste Platzierung nachholen zu können: "Punkte sind kaum möglich", wird Klien von der 'apa' zitiert. Schließlich sei in Silverstone vor allem die Aerodynamik entscheidend - ein Gebiet, mit dem Red Bull Racing seit Jahresbeginn zu kämpfen hatte. Die starke Performance in Monaco dürfe daher nicht darüber hinwegtäuschen, dass man derzeit im hinteren Mittelfeld um den Anschluss an die Konkurrenz ringt.#w1#

Kann Red Bull Racing an die Leistung von Monaco anknüpfen?

"Silverstone ist eine ganz andere Strecke. Das kann man überhaupt nicht vergleichen." Christian Klien

"Der Speed hat gestimmt, aber Silverstone ist eine ganz andere Strecke. Das kann man überhaupt nicht vergleichen", dämpfte Klien die Erwartungen. In Barcelona, einer ähnlich schnellen und für die Aerodynamik anspruchsvollen Strecke, belegten die beiden österreichischen Boliden vor einigen Wochen nur die Plätze zwölf und dreizehn.

Für Silverstone erhofft sich das Team jedoch Fortschritte durch ein Update der Aerodynamik, durch das sich erstmals auch der Einfluss von Star-Konstrukteur Adrian Newey, den man in der Winterpause von McLaren-Mercedes verpflichten konnte, bemerkbar machen soll. Klien rechnet jedoch mit keiner signifikanten Verbesserung: "Allzu große Schritte nach vorn erwarte ich mir nicht."

Keine großen Fortschritte durch neues Aerodynamikpaket

"Ich bin mit dem weiteren Ausbau unserer Infrastruktur und dem Design des 2007er-Autos vollauf beschäftigt" Adrian Newey

"Wir haben gehofft, dass die neuen Teile mehr bringen. Es waren aber maximal ein bis zwei Zehntel pro Runde", erklärte der Österreicher. "Das könnte zu wenig sein, denn wir dürfen den Anschluss auf keinen Fall verlieren." Dennoch erwartet man für diese Saison keine allzu großen Entwicklungsschritte mehr, schließlich konzentriert sich Newey bereits zu großen Teilen auf den Boliden für 2007: "Ich bin mit dem weiteren Ausbau unserer Infrastruktur und dem Design des 2007er-Autos vollauf beschäftigt", berichtete der Brite der 'Motorsport aktuell'.

"Allerdings sind wir flexibel genug, um erfreuliche Erkenntnisse der Arbeit mit dem künftigen Wagen auch ins diesjährige Auto einfließen zu lassen", schloss er das ein oder andere Update nicht aus. Für Klien geht es indes in den bevorstehenden Rennen vorrangig darum, sich durch gute Leistungen sein Cockpit für die kommende Saison zu sichern. Vielfach wurde bereits spekuliert, dass einer der Red-Bull-Racing-Piloten zum Ende der Saison sein Cockpit verlieren könnte, Coulthard wurde allerdings gerade nach seinem Podestplatz vom Team in den höchsten Tönen gelobt.

Klien will sich für seinen Verbleib im Team empfehlen

Doch Klien ist nach wie vor guter Dinge, schließlich sei seine gute Performance trotz des Ausfalls unübersehbar gewesen: "Teamintern hat jeder gesehen, dass die Leistung hundertprozentig gepasst hat und dass auch ich auf das Podium hätte fahren können", erklärte er. Teamchef Christian Horner jedenfalls machte seinem Schützling Mut: "Das war wirklich unglücklich für ihn, aber er wird sich zurückkämpfen."

"Teamintern hat jeder gesehen, dass die Leistung hundertprozentig gepasst hat" Christian Klien

Den Ausfall selbst hat Klien wenige Tage vor dem nächsten Rennen längst abgehakt: "Das muss man sofort überwinden, denn jetzt kann man ohnehin nichts mehr ändern." Der Österreicher erlitt in der laufenden Saison bereits des Öfteren technische Defekte und konnte erst zwei Mal das Ziel erreichen.

Daher müsse man neben der reinen Geschwindigkeit auch an der Zuverlässigkeit arbeiten: "Wir müssen die Standfestigkeit verbessern und schauen, dass Ausfälle wie in Monaco nicht mehr vorkommen", meinte er. Zunächst wolle er sich nun jedoch vor allem in den Qualifyings gut schlagen und möglichst vor seinem Teamkollegen stehen, um sich so für einen Verbleib im Team empfehlen zu können.