• 06.06.2006 13:48

  • von Adrian Meier

Horner: Ein Schub für das ganze Team

Der Teamchef von Red-Bull-Racing schwärmt noch immer von der Leistung seiner Truppe in Monaco - nun mehr Druck durch gesteigerte Erwartungshaltung

(Motorsport-Total.com) - Als Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner im Vorfeld des Grand Prix von Monaco sagte, er würde bei einem Podiumsplatz im Fürstentum nackt in den Swimming Pool vor Red Bulls "Energy Station" springen, rechnete der Brite nicht damit, dass genau dies am Sonntag eintreffen würde, als David Coulthard den ersten Podestplatz für Red Bull Racing einfahren konnte.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner ist noch immer vom Podestplatz seines Teams begeistert

"Ich war nicht besonders zuversichtlich, als ich Donnerstagabend sagte, dass ich nackt in den Pool springen würde, wenn wir ein Podium erreichen sollten", erklärte Horner in einem Interview mit 'SpeedTV', dass er ein solches Ergebnis nicht für realisierbar hielt. "Ich sagte das bei einem Abendessen zu Adrian Newey, und das hat tatsächlich die Runde durch die ganze Nation gemacht. Wir waren nur zu viert bei dem Dinner", wunderte sich der Teamchef, wie sich seine Aussage verbreitete.#w1#

Coulthard fuhr ein fantastisches Rennen

"Das war ein großartiges Ergebnis für das ganze Team, ein großartiges Ergebnis für David, und es gibt uns neuen Schwung." Christian Horner

Doch angesichts des Erfolges nahm Horner den Sprung ins Nass auf sich: "Das war ein großartiges Ergebnis für das ganze Team, ein großartiges Ergebnis für David, und es gibt uns neuen Schwung nach all der harten Arbeit, die in Milton Keynes vorangetrieben wird." Bereits am Samstag im Qualifying bewies der Schotte die Schnelligkeit des Red-Bull-Boliden, auch wenn er im entscheidenden dritten Abschnitt von Giancarlo Fisichella aufgehalten wurde und in der Folge im ersten Renndrittel von Honda-Pilot Rubens Barrichello aufgehalten wurde.

Als das Team Coulthard dann zu seinem ersten Stopp in die Box holte, reagierte die österreichische Truppe jedoch: "Wir mussten dann etwas probieren, um wieder zurückzukommen, und die Ein-Stopp-Strategie war ein Schachzug, der sich ausgezahlt hat." Überhaupt zeigte sich Horner mit der Leistung seines Routiniers mehr als zufrieden: "Er ist ein fantastisches Rennen gefahren."

"Mit der großen Menge Sprit im Auto ist er einfach fantastisch gut gefahren. Er hatte auch ein bisschen Glück, aber das hat uns für das Pech im Qualifying entschädigt, und er war außerdem selbst schnell genug, um auf das Podium zu kommen", zeigte sich der Teamchef überzeugt. "Das ist großartig für ihn, und großartig für das Team. Es war das Erste Podium für Red Bull Racing, und hoffentlich das Erste von vielen."

Auch Klien war gut unterwegs

"Christian wird sich zurückkämpfen, da bin ich mir sicher." Christian Horner

Doch nicht nur Coulthard war in Monaco gut unterwegs, zuvor sah es vielmehr danach aus, als könnte Christian Klien den ersten Podestplatz für das noch junge Team erringen, bis der Österreicher mit einem Schaden an der Antriebswelle ausfiel: "Das war sehr unglücklich für Christian, denn seine Ein-Stopp-Strategie funktionierte für ihn gut", meinte Horner.

"Es sah so aus, als könnte er komfortabel ins Ziel kommen, und es schien, als könnte er sich den Podiumsplatz sichern. Es war schrecklich unglücklich für ihn, aber er wird sich zurückkämpfen, da bin ich mir sicher", machte er dem 23-Jährigen, der überdies um sein Cockpit für 2007 bangt, Mut.

Steigende Erwartungen durch den Podiumsplatz

"Das Problem ist, dass nach einem Podium die Erwartungen steigen." Christian Horner

Die starke Vorstellung der Red-Bull-Boliden in Monaco nach zuvor schwachen Leistungen führte Horner übrigens bereits auf den Einfluss von Starkonstrukteur Newey zurück, den man in der Winterpause von den "Silberpfeilen" losgeeist hatte: "Adrian hat eine derartige Präsenz und Erfahrung. Hauptsächlich konzentriert er sich auf das Auto für die kommende Saison, aber er gibt auch beim diesjährigen Auto die Richtung vor, und das zahlt sich aus."

Für das kommende Rennen in Silverstone ist überdies ein umfangreiches Update der Aerodynamik geplant, von dem sich Team und Fahrer gleichermaßen eine weitere Steigerung versprechen: "Silverstone ist eine komplett andere Herausforderung als Monaco. Es ist eine ganz andere Art Strecke", blickte Horner jedoch verhalten voraus. "Wir haben einige Upgrades, und wir werden einfach versuchen, auf diesem Resultat aufzubauen und weiter noch nach vorn zu kommen." Man dürfe nach dem Podiumsplatz jedenfalls keine zu hohen Erwartungen haben: "Das Problem ist, dass nach einem Podium die Erwartungen steigen", meinte Horner abschließend.