• 09.03.2002 15:22

  • von Fabian Hust

Kirch wartet auf Angebot der Automobilhersteller

Die angeschlagene Kirch-Gruppe ist bereit, den Automobilherstellern Formel-1-Anteile zu verkaufen ? wenn das Angebot stimmt

(Motorsport-Total.com) - Die mit 5,5 Milliarden Euro Schulden tief in den roten Zahlen steckende Kirch-Gruppe ist bereit, den Automobilherstellern Anteile an der Formel-1-Vermarktungsgesellschaft SLEC zu verkaufen ? wenn das Angebot stimmt. Bisher waren Ford, DaimlerChrysler, BMW, Renault und Fiat zurückgewiesen worden, da das Angebot angeblich zu niedrig war. Angesichts der immer konkreter werdenden Pläne der Hersteller, sich aus der Formel 1 zurückzuziehen und ab 2008 eine Konkurrenzserie ins Leben zu rufen, ist Kirch aber wohl nun gezwungen, einzulenken.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Fahrer

Kirch und Ecclestone wissen, dass die Formel 1 ernsthaft in Gefahr ist

Angeblich wollen die Hersteller die vollen 75 Prozent Anteile erwerben, die Kirch besitzt, um sicher zu stellen, dass sie in Zukunft stärker an den Einnahmen der Formel 1 beteiligt werden: "Wir haben bisher noch kein Angebot erhalten", erklärte ein Kirch-Sprecher gegenüber 'Reuters'. "Wir sind aber prinzipiell gegenüber einem neuen Anteilseigner an der Formel 1 sehr offen ? besonders gegenüber den Automobilherstellern."

Angeblich soll sich sogar nun Formel-1-Boss Bernie Ecclestone eingeschaltet haben, der befürchtet, dass die Formel 1 ernsthaft in Gefahr ist. Möglicherweise kauft auch der Brite einen Teil der Anteile zurück, die er einst an Kirch verkaufte. Dies würde aber wohl indirekt geschehen, da die ACEA-Gruppe, also die Vereinigung der Automobilhersteller, zusammen mit Ecclestone als ein einziger Käufer auftreten würde. Es ist ferner gut möglich, dass Kirch einen geringen Prozentsatz behält.