• 18.04.2016 21:46

  • von Daniel Halder

Kindisch und respektlos: Zoff zwischen Ericsson und Grosjean

Nachdem Haas-Pilot Romain Grosjean nach dem China-Rennen gegen Sauber-Fahrer Marcus Ericsson wütete, schlägt der scharf zurück: Der Franzose sei unprofessionell

(Motorsport-Total.com) - Nächste Runde im Zoff zwischen Romain Grosjean und Marcus Ericsson: Nachdem der Haas-Pilot nach dem China-Grand-Prix am Sonntag gegen den Schweden wütete und ihn als "dummen Ericsson" beschimpfte, schlägt der Sauber-Pilot jetzt zurück. Er wirft dem Franzosen mangelnden Respekt und kindisches Verhalten vor und bezeichnet den Vorfall in Runde eins als normalen Rennunfall. "Sicher sehr unglücklich, aber es war ein klassischer Rennvorfall und die Kommissare haben das auch so bewertet - mehr gibt es also nicht zu sagen", so Ericsson zu 'Viasat Sport'.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson

Zwischen Marcus Ericsson (links) und Romain Grosjean (rechts) fliegen die Fetzen Zoom

Was war genau geschehen? Beim dritten Rennen der Formel-1-Saison 2016 kam es kurz nach dem Start zu einer Berührung zwischen dem Sauber-Star und Grosjean: Der Franzose, der an diesem Tag seinen 30. Geburtstag feierte, verlor den Frontflügel und hatte weitere nachhaltige Beschädigungen an seinem VF-16. In der Folge konnte der Haas-Pilot nicht an die sensationellen Leistungen der beiden ersten Rennen, als er Sechster und Fünfter wurde, anknüpfen und beendete den China-Grand-Prix nur auf Rang 19.

Der Schuldige war schnell ausgemacht, in scharfen Worten griff Grosjean Ericsson nach dem Rennen an: "Dieser dumme Ericsson hat mich in Kurve 1 berührt und meinen Frontflügel kaputtgemacht", wütete der Franzose. "Er hat nichts gesehen und nichts verstanden. Er sollte einfach seine Augen aufmachen", bewertet Grosjean die Aktion nach dem Start, als er sich ganz innen in Kurve 1 befand und von Ericsson getroffen wurde. Doch der Sauber-Pilot will diesen Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen und giftet mit ebenso bösen Worten zurück.

Ericsson: Kindischer Grosjean soll nicht rumheulen

"Er hat sich nach dem Rennen hingestellt und rumgeheult. Ich habe ihm gesagt, er soll sich beruhigen, aber das hat er nicht. Das ist kindisch, unprofessionell und respektlos", meint Ericsson, der vermutet, dass sein Kollege nach dem verpatzten Rennen ziemlich frustriert gewesen sein muss. Tatsächlich kämpfte Grosjean während des kompletten Grands Prix mit einem offensichtlich beschädigten Haas-Renner und wollte kurz vor Schluss das Rennen sogar aufgeben. Sein Team wies ihn am Funk jedoch dazu an, zu Ende zu fahren. Der WM-Achte wurde schließlich 19., Ericsson kam auf Rang 16 ins Ziel.

Der Schwede ist mächtig verärgert über die harsche Kritik von Grosjean und kann sich eine weitere Spitze nicht verkneifen: "Ist ja seltsam, dass gerade er so was sagt! Schließlich bekam er wegen seiner gefährlichen Fahrweise auch schon Ärger und musste sogar befürchten, seine Lizenz zu verlieren." Ericsson spielt damit auf das Jahr 2012 an: Beim Belgien-Grand-Prix in Spa verursachte Grosjean einen folgenschweren Startcrash, in Folge dessen nur durch viel Glück kein Pilot durch herumfliegende Autos am Kopf getroffen wurde.

Der damalige Lotus-Pilot wurde im Anschluss für ein Rennen gesperrt, war in Suzuka 2012 aber erneut in eine Startkollision verwickelt. Um bessere Entscheidungen in der ersten Runde eines Rennens zu treffen, nahm der Franzose anschließend sogar professionelle Hilfe eines Psychologen in Anspruch. Nachdem zu befürchten ist, dass sich im weiteren Saisonverlauf Grosjean und Ericsson im Formel-1-Mittelfeld noch häufiger begegnen werden, darf man auf die nächste Runde im Schlagabtausch gespannt sein...