Kimi Räikkönen: Erfahrung in der Formel 1 wird überbewertet

Kimi Räikkönen glaubt nicht, dass ihm seine umfangreiche Formel-1-Erfahrung einen großen Vorteil verschafft - Der 35-Jährige startete 2001 erstmals in der Königsklasse

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen zählt zu den erfahrensten Formel-1-Piloten. Satte 224 Rennstarts hat der Finne bereits auf dem Buckel, mehr haben aus dem aktiven Fahrerfeld lediglich Jenson Button (277) und Fernando Alonso (246) vorzuweisen (Die Statistik in unserer Datenbank!). Im Oktober feiert der Routinier bereits seinen 36. Geburtstag, was ihn zum Senior unter den Formel-1-Piloten macht. Doch wie nützlich ist all diese Erfahrung in der heutigen Formel 1 überhaupt?

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen kann bereits auf 224 Starts in der Formel 1 zurückblicken Zoom

"Ich glaube nicht, dass das Alter meinen Fahrstil geändert hat", erklärt der Finne. "Klarerweise wird man mit dem Alter erfahrener, aber ich fahre nicht anders als vor fünf Jahren. Das Leben geht weiter. Als ich in die Formel 1 eingestiegen bin, da hat es vielleicht einen größeren Unterschied gemacht, aber seitdem hat sich viel getan. Man kann kaum noch testen, deshalb kann man den Vorteil kaum noch ausspielen."

Für Räikkönen steht daher fest: "Im Vergleich zur Rallye-WM ist die Erfahrung nicht so wichtig. Dort ist das der wichtigste Faktor, um schneller zu sein und ins Ziel zu kommen." Dass man in der Formel 1 heutzutage auch ohne Erfahrung bestehen kann, beweist in diesem Jahr unter anderem Max Verstappen. Der gerade einmal 17-Jährige kann problemlos mit seinen Konkurrenten mithalten und holte in Ungarn sogar einen starken vierten Platz.

Daher erscheint es wenig überraschend, dass lange Zeit das Gerücht umging, Ferrari könne Räikkönen 2016 durch einen deutlich jüngeren Piloten ersetzen. Letztendlich erhielt der "Iceman" aber doch einen neuen Kontrakt - was unter anderem auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone freut. "Ich würde es gerne sehen, dass Kimi Rennen gewinnt. Er ist ein ordentlicher Racer", erklärt er gegenüber 'Formula1.com'.

"Im Vergleich zur Rallye-WM ist die Erfahrung nicht so wichtig." Kimi Räikkönen

Dem 84-Jährigen kann es ohnehin nur recht sein, dass der Finne der Königsklasse erhalten bleibt. Schließlich zählt er zu den populärsten Fahrern im aktuellen Feld. "Es war ein cleverer Schachzug von Ferrari, es genau zu diesem Zeitpunkt bekanntzugeben", erklärt Ecclestone. "Andere hätten es am einem Rennwochenende verkündet. Das hätte nicht einmal halb so viel Aufmerksamkeit kreiert." Räikkönen wird noch mindestens bis Ende 2016 für weitere Schlagzeilen sorgen.