• 19.09.2013 09:09

  • von Christian Schrader

"Kick it like Schumi": Ein Fußballwochenende im September...

Michael Schumacher hatte am 7. und 8. September einen wahrhaften Fußball-Marathon vor sich - Eine Bilanz seines Wochenendes

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher tritt gerne gegen den Ball. In diesem Monat gönnte sich der Kerpener etwas, was im Jargon des Profifußballs gemeinhin als "englische Woche" bezeichnet wird: Schumacher spielte sowohl beim Abschiedsspiel für den ehemaligen deutschen Nationalspieler Torsten Frings in Bremen, als auch am Tag darauf beim Tag der Legenden in Hamburg. Ein Rückblick auf eine weltmeisterliche Leistung des mittlerweile 44-Jährigen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Das Fahren nicht verlernt: Michael Schumacher beim Tag der Legenden Zoom

Am Samstag, den 7. September 2013 stand zunächst der Abschied von Frings auf "Schumis" Reiseplan. Der Kerpener spielte im Team "Torsten & Friends" gegen die "Werder-Allstars", verlor zwar mit seiner Truppe (6:8), konnte sich aber in die Torschützenliste eintragen: Frings ging auf der rechten Seite durch und passte in die Mitte, wo der ehemalige Ferrari- und Mercedes-Pilot den Ball sogar noch annehmen konnte, bevor er ihn lässig zum Endstand von 6:8 einschob.

Am Tag darauf hatte der Deutsche eine weitere Mission. Dafür musste er lediglich ins geschätzte 121 Kilometer entfernte Millerntor-Stadion nach St. Pauli reisen. Beim Tag der Legenden kickte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister nicht nur im "Team Deutschland", er war auch zum ersten Mal Schirmherr der Veranstaltung von Initiator und Fernsehmoderator Reinhold Beckmann.

Einmal für die Ehre, einmal für den guten Zweck

Ging es am Tag zuvor um die Ehre, so stand am Sonntag der gute Zweck im Mittelpunkt. Die Erlöse aus dem Benefiz-Kick gingen wie jedes Jahr in Beckmanns Initiative NestWerk e.V., die sich um Jugendliche in benachteiligten Hamburger Stadtteilen kümmert. Da ließ sich "Schumi" nicht zweimal bitten. Mit dem Spiel am Vortag in den Knochen ging es der Wahlschweizer aber entspannt an und ließ sich zur zweiten Halbzeit auswechseln.


Michael Schumacher beim "Tag der Legenden"

Ein Tor gelang dem Deutschen an diesem Tag nicht, dennoch hatte er in Halbzeit zwei seinen großen Auftritt: Schumacher fuhr mit einem Hot Rod und dem legendären Physiotherapeuten des Hamburger Sportvereins, Hermann Rieger, im Gepäck auf den Rasen, um bei einem verletzten Spieler erste Hilfe zu leisten. Dass am Ende das "Team Hamburg" gegen das mit Stars gespickte "Team Deutschland" - unter anderem mit Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp und dem 1990er-Weltmeister Stefan Reuter - mit 4:3 gewann, war eher nebensächlich.

"Ich werde bei beiden Spielen sicher nicht durchspielen", prophezeite Schumacher im Vorfeld seines Fußball-Wochenendes dem 'Hamburger Abendblatt'. "Ich trainiere noch immer viel, weil ich einfach gerne aktiv bin. Aber natürlich trainiere ich weniger intensiv und zielgerichtet als früher", so der Kerpener weiter. Nicht nur der Königsklasse des Motorsports drückte "Schumi" seinen Stempel auf, auch im Fußball konnte er beachtliche Erfolge feiern.

Karriere als Profifußballer?

So spielte er unter anderem mehrere Jahre in seiner Schweizer Wahlheimat für den FC Aubonne und später für den FC Echichens. Das klingt zwar nicht nach Weltfußball, aber es ist dennoch nicht zu verachten, dass ein hauptberuflicher Rennfahrer nebenbei mit dem FC Echichens in der zweiten respektive dritten Schweizer Liga am Ball war. Im Jahr 2006 wurde der Deutsche sogar einmal beim Tor des Monats der 'ARD Sportschau' nominiert.

Schumacher kann nicht leugnen, dass ihn die große Karriere als Fußballprofi auch gereizt hätte: "Das ist doch wie bei allen kleinen Jungs. Aber das war in meinem Fall so was von abwegig, dass ich davon nie wirklich geträumt habe. Ich war ja schon froh, wenn ich auf der Bank sitzen durfte", zeigt er sich demütig. Fußballtrainer Christoph Daum hätte dem Formel-1-Star eine Karriere mit dem runden Leder zugetraut: "Michael hätte mit seinem Talent auch als Fußballprofi sein Geld verdienen können", so Daum. Dieses Lob sollte natürlich auch Schumacher schmeicheln - und noch mehr Anreiz geben, das Rentnerdasein als lebende Motorsport-Legende bei Benefiz-Kicks auszuleben.