• 03.04.2016 01:05

  • von Dominik Sharaf

Kevin Magnussen schäumt: "Ich bin doch kein Betrüger!"

Renault-Fiasko: Im Qualifying gingen die Franzosen unter und der zu einem Boxengassenstart verdonnerte Däne glaubt, dass die FIA ihn für einen Trottel hielte

(Motorsport-Total.com) - Die Ränge 19 und 20 für Kevin Magnussen und Jolyon Palmer im Qualifying zum Bahrain-Grand-Prix am Samstag waren ein Rückschlag für das Renault-Werksteam. Der Brass des Dänen galt aber weniger seiner Platzierung als dem von der FIA verhängten Boxengassenstart im Rennen, den ihm das Verpassen einer Gewichtskontrolle im Freien Training eingebracht hatte: "Warum werde ich so hart bestraft?", flucht Magnussen. "Ich habe doch keinen Grund, nicht anzuhalten. Das ist doch kein Betrug!"

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Renault-Fahrer Kevin Magnussen fühlt sich von der FIA unfair behandelt Zoom

Magnussen hielt an einer roten Ampel, die das Abbiegen zum FIA-Prüfstand signalisiert, deshalb nicht an, weil er glaubte, das Lichtzeichen hätte Red-Bull-Pilot Daniil Kwjat gegolten. Dass zwei direkt hintereinander fahrende Wagen angehalten werden, konnte er sich nicht vorstellen. Bei viel Verkehr ist ungewöhnlich. "Und ich hatte auch noch Recht damit, als ich sagte, das Signal sei für ihn", hadert er.

So richtig schäumt Magnussen aber deshalb, weil die Rennkommissare ihn offenbar für einen Trottel halten: "Es ist frustrierend. Wenn ich angehalten hätte und mit falsche, Gewicht erwischt worden wäre, hätte es in einem Freien Training keine Strafe gegeben." Warum also etwas riskieren? Doch auch Renault machte einen Fehler, als sie den Boliden nicht zurückschoben, um das verpasste Wiegen nachzuholen.

Magnussen schreibt auch das der FIA zu: "Es wurde nicht kommuniziert, wobei das auch nicht verpflichtend ist. Dafür bin ich verantwortlich. Es ist einfach unglücklich gelaufen." Deshalb will er sich jetzt für eine Anzeige des Fahrernamens unter der Ampel für das Abbiegen zur Waage stark machen. Teamkollege Palmer, der am Samstagmittag die Einheitselektronik seines Autos tauchen ließ, kam ohne Strafe davon.


Fotos: Renault, Großer Preis von Bahrain


Auch wegen des Qualifyings gab es für Magnussen keinen Grund zur Freude. Immerhin: "Im Rennen ist das Auto gut. Wenn ich jetzt aus der Boxengasse starte, habe ich vielleicht Glück mit einer Safety-Car-Phase zum richtigen Zeitpunkt." Palmer ist unzufrieden: "Das Tempo fehlte einfach. Wir haben im Moment keine Ahnung, was los ist. Ich bin enttäuscht und hätte nicht gedacht, dass wir mit einer schlechten Runde gleich soweit weg vom Schuss sind", pustet der Brite durch.