• 29.01.2014 12:14

  • von Norman Fischer & Stefan Ziegler

Keine Tipps für Rookie Magnussen: "Augen zu und durch"

Mit Interesse verfolgen die anderen Piloten den Einstieg von McLaren-Junior Kevin Magnussen, einen passenden Ratschlag hat aber kaum jemand parat

(Motorsport-Total.com) - Kevin Magnussen hat geschafft, was noch keiner vor ihm geschafft hat: Als erster Meister der Formel Renault 3.5 fand der junge Däne auf Anhieb eine Anstellung als Stammpilot in der Formel 1 - und das gleich bei einem potenziellen Spitzenteam wie McLaren. Es werden ein wenig Erinnerungen an Lewis Hamilton wach, der 2007 als Meister der Konkurrenzserie GP2 zu McLaren kam und ebenfalls einen Weltmeister an seiner Seite hatte.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Kevin Magnussen kann auf die Ratschläge der anderen Fahrer nicht zählen Zoom

Der Rest der Geschichte ist bekannt: Hamilton schlug mächtig ein und wurde in seinem ersten Jahr fast Weltmeister, im zweiten Jahr holte er dann die Krone. Diese Ansprüche an Kevin Magnussen zu stellen, wäre übertrieben, dennoch geht der 21-Jährige mit vielen Vorschusslorbeeren in die neue Aufgabe. Auch die anderen Fahrer haben Notiz von der Verpflichtung genommen und haben den neuen Konkurrenten im Auge.

So auch Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne, der die Härte der Renault-World-Serie aus eigener Erfahrung mitbekommen hat: "Ich kenne ihn nicht so gut, aber ich bin sicher, dass er ein sehr guter Fahrer ist. Ich habe seine Vorjahres-Saison verfolgt, und ich denke, dass er gut gefahren ist, außerdem hat er die Meisterschaft gewonnen", lobt er. Was Magnussen 2014 anstellen kann, will er aber nicht mit Sicherheit sagen.

Doch eines ist ihm klar: "Ich bin sicher, dass McLaren ihm all die Werkzeuge zur Verfügung stellt, damit er dieses Jahr erfolgreich sein kann. Wenn er ein gutes Auto hat, dann wird es schon passen, denn er ist ein guter Fahrer und er hat ein gutes Umfeld." Dass der Sohn von Ex-Pilot Jan Magnussen für Aufsehen sorgen könnte, das denkt auch Sebastian Vettel: "Er sieht vielversprechend aus, und es ist schön, dass McLaren ihm dieses Chance gibt. Sie sind ein sehr erfahrenes Team, also werden sie Gründe für seine Verpflichtung haben", sagt der Heppenheimer.


Präsentation des McLaren MP4-29

Dessen Formel-1-Debüt ist mittlerweile übrigens fast sieben Jahre her. In dieser Zeit hat der vierfache Weltmeister einige Erfolge gefeiert und vieles gelernt, doch wenn es um einen Ratschlag an seinen neuen Kollegen geht, dann weiß auch ein Sebastian Vettel nicht weiter: "Ich kann nicht zu ihm hingehen und ihm sagen: 'Hier musst du in Suzuka bremsen und dort musst du in Spa einlenken. So funktioniert es nicht.'"

Und auch Jean-Eric Vergne zuckt bei diesem Thema nur mit den Schultern: "Ich bin nicht der Richtige, um einem Rookie einen guten Rat zu geben. Es ist noch nicht lange her, da war ich selbst ein Rookie, und ich muss selbst noch viel lernen. In ein paar Jahren kann ich den anderen Jungs vielleicht einen Rat geben, aber jetzt konzentriere ich mich nur auf mich selbst."

Doch wenigstens bei zwei anderen Kollegen kann sich Magnussen den ein oder anderen Tipp abholen: "Ich habe viel Zeit mit den Ingenieuren verbracht und versucht, alle Systeme zu verstehen. Das ist der beste Rat", meint Sauber-Pilot Esteban Gutierrez. "Er sollte die richtigen Schritte gehen." Und für Nico Hülkenberg ist die Sache sogar ganz einfach: "Er muss das tun, was jeder Neuling macht. Augen zu und durch."