Keine skandinavische Schelte: "Iceman" nimmt Schuld auf sich

Kimi Räikkönen schiebt Marcus Ericsson die Schuld an seinem Ausscheiden nicht zu: Der Ferrari-Pilot verweist auf falsches Timing und das Bestehen der Tatsache

(Motorsport-Total.com) - Bei aller Freude um den zweiten Platz von Sebastian Vettel gibt es für Ferrari nur auf einer Seite der Garage etwas zu feiern. Denn Teamkollege Kimi Räikkönen blieb bereits in Q2 hängen und muss den Großen Preis von Malaysia morgen von Startplatz elf aus angehen. Genau vor ihm startet übrigens der Grund, weshalb der "Iceman" den Sprung in den letzten Qualifying-Abschnitt verpasste: Marcus Ericsson.

Es war der Schwede, der Räikkönen auf der entscheidenden Runde zu Beginn des noch trockenen Q2 aufhielt, doch Vorwürfe muss sich der Sauber-Pilot vom Ferrari-Star nicht anhören: "Wir haben einfach das Timing nicht richtig hinbekommen", nimmt es Räikkönen auf seine Kappe. Der Weltmeister von 2007 hielt vor der schnellen Runde nicht genügend Abstand und wurde so von Ericsson gestört.

"Ich konnte nicht langsamer fahren, weil hinter mir schon andere Fahrer gedrängt haben", verteidigt er sich. Auch ein Überholversuch scheiterte, sodass sich Räikkönen letztendlich damit abfinden muss: "Hinterher ist es immer einfach zu sagen, dass wir hintereinander hätten warten sollen, aber das Endresultat ist jetzt so und wird sich leider nicht mehr ändern, egal was wir tun. Es hilft nichts, jemandem die Schuld zu geben."

Übrigens: Schuld trägt Marcus Ericsson offiziell sowieso nicht. Der Schwede muss Räikkönen auf seiner Qualifying-Runde nicht passieren lassen, und auch auf dessen Einführungsrunde zuvor ist es die Sache des Ferrari-Piloten, genügend Abstand zu seinem Vordermann zu lassen. Aus diesem Grund greifen auch die Rennkommissare nicht ein und Ericsson hat keine Strafe zu erwarten.

Für den "Iceman" heißt das jetzt, dass er sich das Leben morgen unnötig schwer gemacht hat. Zuvor war er in den Trainingssessions stark unterwegs und fuhr Freitag in beiden Trainings auf Rang zwei, und zu was der Bolide in der Lage gewesen wäre, hat sein Teamkollege Vettel gezeigt. "Wir hätten viel weiter vorne starten müssen, aber es ist egal, was wir erwarten, wenn am Ende dieses Resultat dabei herauskommt", blafft Räikkönen.

Mit dem Ferrari dürfte allerdings morgen noch etwas möglich sein, egal ob die Hitze bleibt oder der Regen kommt. "Wir werden unser Bestes geben und dann mal schauen", möchte Räikkönen noch nicht zu viel vorausblicken, doch sein Teamchef Maurizio Arrivabene ist überzeugt, dass nicht nur ein roter Bolide um ein starkes Ergebnis kämpfen wird: "Ich bin sicher, dass auch Kimi, der ein großartiger Fahrer ist, dazustoßen wird."