• 07.10.2007 12:02

Keine Punkte für Renault im Regenchaos

Das Renault-Team spielte im Regen von Shanghai keine Rolle und ging daher auch leer aus - Heikki Kovalainen knapp an WM-Punkten vorbei

(Motorsport-Total.com) - Renault ist nach dem guten Rennen letzte Woche in Japan dieses Mal knapp an WM-Punkten vorbeigeschrammt. Heikki Kovalainen, der während des Rennes Balanceprobleme meldete, erreichte einen bitteren neunten Rang, Giancarlo Fisichella kam auf Platz elf ins Ziel. Da man auf einer Einstoppstrategie ins Rennen gegangen war, verlor man Zeit auf die anderen, die zwei Stopps eingeplant hatten und damit leichter unterwegs waren.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen hatte zu Beginn des Rennens Probleme, wurde Neunter

Um vielleicht doch noch Punkte zu holen, hat man sich schließlich während des Rennens entschieden, die Strategien aufzuteilen. Fisichella war dann mit weniger Sprit an Bord wesentlich konkurrenzfähiger, doch am Ende hingen beide Renault-Piloten bis zur Zielflagge jeweils hinter einem Red-Bull-Fahrer fest.#w1#

Schlechter Beginn für Kovalainen

"Die Anfangsphase des Rennes war für mich eine Katastrophe", meinte Kovalainen, "Ich hatte einen guten Start und sogar drei Plätze gutgemacht. Aber das Untersteuern des Wagens machte mir zu schaffen und damit hatte ich wenig Grip. Somit haben mich vier Autos überholt und ich habe viel Zeit eingebüßt."

"Genau zum richtigen Zeitpunkt haben wir auf Trockenreifen gewechselt", fuhr der Finne fort, "und von da an war Wagen richtig gut. Im mittleren Rennabschnitt habe ich auf komische Art und Weise viel Zeit eingebüßt. Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) hatte mich gerade überrundet, aber er war auf alten Regenreifen unterwegs, ich dagegen auf neuen Trockenreifen. Ich konnte die Idealline nicht freimachen, weil es nass war, und ich wollte keinen Unfall mit einem anderen Auto riskieren. So habe ich dann an die sieben, acht Sekunden verloren."

"Dann habe ich so stark gepusht, wie es mir nur möglich war", sagte Kovalainen, "aber schlussendlich bin ich an David (Coulthard; Anm. d. Red.) nicht vorbeigekommen. Ich war zwar schneller, aber nicht schnell genug. Der Wagen war im Trockenen wirklich gut. Dieses Ergebnis rührt von meinem Fehler im gestrigen Qualifying her. Ohne diesen Fehler wäre ich weiter vorne gestanden. Das Team hatte mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Wir hätten heute das Potential für einen vierten Platz gehabt und es tut mir leid, dass wir das heute nicht für das Team hinbekommen haben."

"Ich habe mein Bestes gegeben, aber ich denke, wir hätten mit der Strategie mehr erreichen können", meinte Fisichella. "Das Auto war zu Beginn sehr schwer und inkonstant. Mit weniger Benzin hätten wir schneller sein können. Nach dem Wechsel auf Trockenreifen, der im richtigen Moment kam, wusste ich, dass mir noch ein Stopp bevorstehen würde, und so ging ich ans Limit."

"Es hätte fast geklappt", meinte der Italiener enttäuscht, "aber uns ist die Zeit ausgegangen. Es ist frustrierend, an elfter Position ins Ziel zu kommen, nachdem man so viele Autos überholt hat. Vor allem deswegen, weil heute mehr drin gewesen wäre."

Symonds und Chevrier ziehen Bilanz

"Die schwierigen, ständig wechselnden Wetterbedingungen und unsere schlechten Startpositionen haben diesen Nachmittag zu einer Herausforderung für uns gemacht", meinte Chefingenieur Pat Symonds. "Wir haben versucht, alle Möglichkeiten mit zwei unterschiedlichen Strategien abzudecken, aber am Ende stellte sich heraus, dass beide recht ähnlich waren."

"Letztlich fehlte es uns an diesem Wochenende in den ausschlaggebenden Momenten immer an der Pace", fuhr er fort, "aber immerhin ist unsere Position in der Konstrukteurswertung nun gefestigt." In Interlagos will man versuchen, die Saison mit einem guten Rennen abzurunden, so Symonds. Auf jeden Fall verspreche es ein spannendes Finale zu werden.

"Das Wetter hat eine entscheidende Rolle bei unseren Entscheidungen - sowohl gestern Nachmittag, wie auch heute Morgen - gespielt", sagte Denis Chevrier, Leiter der Motorenabteilung bei Renault. "Und die unberechenbaren Wetterbedingungen heute haben dazu beigetragen, dass unsere Strategien nicht aufgegangen sind."

"Sicherlich haben uns unsere Startpositionen dabei nicht geholfen", fuhr er fort, "und es ist frustrierend, so nah an den Punkten vorbeizuschrammen und die Gelegenheit zu verpassen, einen Vorteil aus den Umständen zu ziehen."

Für Brasilien hat er sich einiges vorgenommen: "Wir müssen jetzt aus unseren Fehlern lernen und schauen, dass wir die Saison dort mit einem starken Rennen beenden können, bei dem es uns gelingt, unser ganzes Potential ausspielen."