• 07.10.2007 11:52

Das Hydraulik-Damoklesschwert fiel bei Kubica

Während Nick Heidfeld als Siebter ins Ziel kam, wurde Robert Kubica das Opfer des vierten Hydraulik-Problems des Teams an diesem Wochenende

(Motorsport-Total.com) - Das BMW Sauber F1 Team holte zwei Punkte im turbulenten Großen Preis von China. Nick Heidfeld hatte bei unbeständigem Wetter Pech mit dem Zeitpunkt des Wechsels von Regen- auf Trockenreifen und wurde am Ende Siebter. Robert Kubica fiel in der 34. Runde in Führung liegend mit einem Hydraulik-Leck aus. Mit der Hydraulik hatte das Team an diesem Wochenende vor allem an Heidfelds Auto schwer zu kämpfen gehabt.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld blieb vom Defektteufel verschont und wurde Siebter

"Ich bin sehr enttäuscht, Platz vier wäre für uns drin gewesen", so Heidfeld. "Im Nachhinein betrachtet war es ein Fehler, nach 28 Runden einen zweiten Satz Regenreifen zu holen. Zu dem Zeitpunkt war der erste Satz aber so hinüber, dass ich bis zu zwölf Sekunden pro Runde verloren habe, und es sah nach weiterem Regen aus. Ich musste dann nach 32 Runden noch einmal zur Box, um Trockenreifen zu holen."#w1#

"Das Rennen hatte gut angefangen: Ich konnte beim Start zwei Positionen gewinnen, fast noch eine dritte. In der vierten Runde habe ich mich vor der Haarnadel verbremst, da ist Vitantonio Liuzzi durchgeschlüpft. Mit ihm hatte ich es dann in der Schlussphase noch einmal zu tun. Da kam ich leider nicht mehr an ihm vorbei. In den Kurven war ich immer dran, aber auf den Geraden hat es nicht gereicht."

"Ich bin mit einem Hydraulik-Leck ausgefallen, ich hatte keine Servolenkung und keine Schaltung mehr", so Kubica. "Bis dahin sah es für mich ziemlich gut aus. Ich bin mit den Trockenreifen draußen geblieben, als es drei oder vier Runden lang regnete. Das war sehr schwierig, hat sich aber zunächst gelohnt. Am Ende war es nichts wert, weil ich nicht ins Ziel gekommen bin."

Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor: "Es war ein extrem schwieriges Wochenende für unser Team. Wir hatten bereits am Freitag und Samstag drei Mal ein Hydraulik-Problem. Im Gegensatz zu einem Europa-Rennen hat man hier keine Chance solch einen Defekt zu analysieren und Gegenmaßnahmen aus dem Werk ans Auto zu bringen. Wir wussten daher bereits vor dem Rennen um dieses Ausfallrisiko. Trotzdem ist es natürlich bitter für Robert, an der Spitze liegend auszurollen. Bei Nick lief es technisch einwandfrei."

"Ein kurzer Regenschauer veranlasste uns allerdings zu einem zweiten Reifenwechsel, der Nick am Ende drei Positionen gekostet hat. Wir werden die ausgefallenen Teile im Handgepäck nach München bringen, sodass die Analyse bereits am Montagmorgen beginnen kann. Natürlich haben wir auch mit einem Auge auf die Titelentscheidung geschaut. Es freut mich, dass der Weltmeister erst im letzten Saisonrennen gekrönt wird."

Willy Rampf, Technischer Direktor: "Das war ein turbulentes Rennen unter schwierigen Witterungsbedingungen. Beide Fahrzeuge waren auf Regen eingestellt, wir hatten entsprechend lange Stints geplant. Trotzdem war das Timing bei Nicks Boxenstopp nicht optimal. Das hat ihn einige Positionen gekostet. Robert lag bei seinem Ausfall in Führung - umso bitterer war es. Wir werden nun alles tun, um in Brasilien perfekt vorbereitet ins Saisonfinale zu gehen."