Kein Stunk zwischen Webber und Rosberg

Trotz des Zwischenfalls am Start in Malaysia ist Mark Webber nicht sauer auf seinen Teamkollegen - Rosberg hat sich inzwischen Respekt erarbeitet

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Williams-Piloten gingen in Malaysia von den Plätzen drei und vier aus ins Rennen, doch Nico Rosberg kam nicht allzu gut von der Linie weg, verteidigte seine Position - und hätte dabei beinahe Mark Webber gegen die Wand gedrängt. Dennoch ist das Verhältnis zwischen den beiden keineswegs angeknackst.

Titel-Bild zur News: Mark Webber und Nico Rosberg

Mark Webber und Nico Rosberg kommen hervorragend miteinander aus

"Wir kommen sehr gut miteinander aus", bestätigte Webber. "Die Sache war schon eng, aber das gehört dazu. Wenn man den Helm aufsetzt, geht man eben ans Limit. Es ist doch nur fair, dass es Nico einmal probiert. Er wusste, dass sein Start schlecht war, und er wollte sich abschirmen. Ich hatte nur das Pech, direkt neben ihm zu sein, aber er hätte sicher genauso gehandelt, wenn ich irgendein Fahrer eines anderen Teams gewesen wäre."#w1#

Webber wäre so oder so nicht ins Ziel gekommen

Es sei lediglich "unglücklich" gewesen, dass durch das teaminterne Gerangel Fernando Alonso außen vorbeigehen konnte, denn der Renault-Pilot hielt Webber anschließend lange auf. Im Nachhinein spielte dies ohnehin keine Rolle, da Williams einen Doppelausfall zu beklagen hatte, was es dem Australier natürlich doppelt einfach macht, nicht auf seinen um neun Jahre jüngeren Teamkollegen sauer zu sein.

"Ich mag es, wenn mich jemand unter Druck setzt." Mark Webber

Prinzipiell stimmt die Chemie zwischen ihm und Rosberg sowieso: "Ich mag es, wenn mich jemand unter Druck setzt. Ich hatte Teamkollegen, die nie tatsächlich zum Team gekommen sind, und ich hatte Teamkollegen, die sehr stark waren", so Webber. Aber: "In Malaysia verwendete ich im Qualifying nur einen Reifensatz, Nico zwei. Es gibt immer solche Schwankungen. Am Saisonende werden wir sehen, wer unterm Strich besser war."

"Nico ist ein guter Herausforderer, um den sich die Presse wegen seines Vaters reißt, was ganz normal ist", fuhr er fort. "Mein Vater hat keine Weltmeisterschaften gewonnen, sondern ich bin, wer ich bin. Ich verdiene meinen Williams-Vertrag und werde das Beste für meine Karriere geben, genau wie Nico auch. Ich mache meinen Job. Er verdient sich aber seinen Platz in der Formel 1 genauso, denn er ist großartig."

Rosberg ist um neun Jahre jünger als Webber

"Man hat schon oft gesehen, dass manche Fahrer ihre Leistung von den Tests im Rennen nicht umsetzen konnten." Mark Webber

Eifersucht verspüre er nicht, sondern vielmehr sei es bewundernswert, was Rosberg in so kurzer Zeit und in noch so zartem Alter erreicht habe: "Man hat schon oft gesehen, dass manche Fahrer ihre Leistung von den Tests im Rennen nicht umsetzen konnten. Ich weiß nicht, woran es liegt, dass sie es einfach nicht auf den Punkt hinbekommen, aber Nico scheint das besser zu machen. Er besitzt diese Fähigkeit", lobte Webber seinen Teamkollegen.

"Es ist für das Team eine riesige Erleichterung, dass er seine Sache so gut macht. Wir beide treiben uns gegenseitig an, was mich ehrlich freut. Ich finde es schade, dass Jenson (Button; Anm. d. Red.) nicht gekommen ist, aber jetzt haben wir Nico, was ebenfalls super ist. Das ist wirklich gut für das Team. Jetzt müssen wir nur noch das Maximum aus dieser Situation herausholen", gab der 70-fache Grand-Prix-Teilnehmer abschließend zu Protokoll.