Kein Renault-Mobbing: Ricciardo betont Harmonie bei Red Bull

Trotz der Kritik der Red-Bull-Führungsriege an Motoren-Lieferant Renault unter dem Jahr und der laufenden Scheidung soll es im Team freundlich zugehen - vorbereitend?

(Motorsport-Total.com) - Bei Red Bull scheinen sich die Wogen langsam zu glätten. Zwar steht das viermalige Weltmeisterteam noch immer unter enormem Zeitdruck, eine Motorenentscheidung für die kommende Saison treffen, doch der Ton wird deutlich milder. So ist nicht mehr von einem drohenden Ausstieg aus der Formel 1 die Rede - Teamchef Christian Horner spricht sogar erstmals von einem definitiven Verbleib. Dass dieser durch eine alternative Weiterarbeit mit Renault zustande kommen könnte, passt zu dem harmonischen Bild, dass Stammpilot Daniel Ricciardo trotz hektischer Zeiten zeichnet.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo ist mit der Stimmung in seinem Team zufrieden Zoom

"Unter der Truppe, die mit an der Strecke ist, gab es nie irgendeine Spannung", betont der Australier vor dem vorletzten Grand Prix der Saison in Sao Paulo. "Selbst als es Probleme mit der Zuverlässigkeit von Renault-Seite gab, waren ja meist nicht die Leute Schuld, die mit an der Strecke sind, sondern das kam von außen. Für uns als Fahrer ist es auch gut, nicht in einen solchen Konflikt involviert zu sein. Es herrscht noch immer eine angenehme Atmosphäre bei uns."

Dabei musste der 26-Jährige in seiner erst vierten kompletten gemeinsam mit der gesamten Red-Bull-Belegschaft um seinen Job zittern, als es noch um den Ausstieg ging. Bis heute lässt nur Horners wage Aussage darauf hoffen, dass das Team 2016 in der Startaufstellung steht, mit welchem Motor auch immer.

Ricciardos lässt sich nicht ablenken

"Ich lasse mich von dem Gerede generell nicht aus der Ruhe bringen", macht Ricciardo, der außerdem verrät, dass er nicht wirklich über ein Alternativ-Cockpit nachgedacht hat, deutlich. "Als es zwischen Red Bull und Renault schwierig wurde, habe ich mein Ding trotzdem durchgezogen und immer versucht, mit allen Leuten klarzukommen. Was immer im kommenden Jahr passieren wird, sollte keinen Einfluss auf unsere momentane Arbeit haben."

"Meine Arbeit wird dadurch nicht beeinflusst, ich bin noch immer motiviert", sagt er weiter. Mit zwei ausstehenden Rennen hat er seiner Meinung nach noch etwas zu verlieren, denn in den vorangegangenen 17 Runden konnte er nur 84 Punkte (WM-Rang acht) sammeln - vier weniger als Teamkollege Daniil Kwjat. "Danny steht in der Fahrerwertung noch immer vor mir, das motiviert mich genug. Ich lasse mich generell nicht davon ablenken, was um mich herum passiert. Das ist vielleicht eine meiner Stärken."

Beim Grand Prix von Brasilien wird es ihm jedoch schwer gemacht, denn Ricciardo bekommt für das Rennwochenende eine späte Ausbaustufe der Renault-Antriebseinheit und muss dafür eine Strafversetzung von zehn Plätzen in der Startaufstellung in Kauf nehmen. In der Endphase der Saison riecht das nach Entwicklungsmaßnahmen für das kommende Jahr und könnte ebenfalls ein Indiz dafür sein, dass Red Bull mit dem französischen Motorenhersteller in Verbindung bleiben wird.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Brasilien


"Wir alle bei Red Bull wollen wissen, wie das kommende Jahr wird", sagt Ricciardo und deutet an: "Wenn wir an diesem Wochenende etwas Positives entdecken können, dann hilft uns das vielleicht auch schon für das kommende Jahr. In den letzten beiden Rennen gibt es nicht mehr viel, für das wir kämpfen können, und auf dieser Strecke sieht es nicht so aus, als könnten wir das Podium erreichen. Deswegen haben wir nichts zu verlieren, wenn wir etwas Neues probieren."

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