"Kein Problemfall": Toto Wolff verteidigt Lewis Hamilton

In der WM liegt Lewis Hamilton nach Monaco punktemäßig einen Sieg hinter Sebastian Vettel, doch Teamchef Toto Wolff weiß, dass es nicht am Briten liegt

(Motorsport-Total.com) - In Monaco betrieb Lewis Hamilton Schadensbegrenzung und fuhr nach einem völlig verkorksten Qualifying immerhin noch auf Rang sieben vor, büßte im WM-Kampf mit Ferrari-Pilot und Monaco-Sieger Sebastian Vettel jedoch wichtige Punkte ein. Der Mercedes-Pilot weiß, dass er sich einen solchen Ausrutscher nicht noch einmal leisten darf. Gleichzeitig reist der Branchenprimus mit gedämpften Erwartungen nach Montreal, wo man Hamilton in den vergangenen zwei Jahren gewann.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Toto Wolff

Lewis Hamilton und Toto Wolff haben 2017 mehr zu kämpfen, als ihnen lieb ist Zoom

"Unser Wagen ist schwierig abzustimmen. Dann wird es noch kritischer, das Set-up so hinzubekommen, dass die Reifen optimal arbeiten", räumt Teamchef Toto Wolff ein, betont aber gleichzeitig: "Wir wissen, woran es mangelt." An der Motivation seines Topfahrers Hamilton mangele es in jedem Fall nicht, wie Wolff im Interview mit 'Speedweek' unterstreicht: "Ganz im Gegenteil. Lewis ist kein Problemfall!"

Der 32-Jährige sei trotz des Rückschlags positiv geblieben und wolle mehr, als er zuletzt erreichte. "Auch im Team insgesamt wird es kein Problem in dieser Hinsicht geben", sagt Wolff. Mercedes hat in dieser Formel-1-Saison erstmals seit langem wieder ernstzunehmende Konkurrenz durch ein anderes Team - sogar mehr als das. Denn Ferrari führt nach sechs gefahrenen Rennen sowohl die Fahrer- als auch die Herstellerwertung an.

Vor allem mit den neuen Pirelli-Reifen scheint der SF70H deutlich besser zurechtzukommen als der Mercedes. Rächt sich nun die Tatsache, dass Hamilton anders als Vettel bei den Reifentests mit Abwesenheit glänzte und selbst argumentierte, das sei "verschwendete Zeit"? "Jeder Fahrer geht seinen eigenen Weg in der Vorbereitung", erklärt Wolff. "Der eine will perfekt sein und ist ein akribischer Arbeiter, der andere verlässt sich auf seinen Instinkt und seine Routine."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Monaco


Vettel sei schon immer "ein Tüftler" gewesen und habe womöglich früher verstanden, "wie er den Reifen am schnellsten ins richtige Arbeitsfenster bringen kann", mutmaßt der Mercedes-Teamchef. "Wir müssen da aufholen und uns an der eigenen Nase nehmen." Mit Neuzugang Valtteri Bottas zeigt er sich indes glücklich: "Er holte eine Pole und einen Sieg. Im Rennen in Monaco schaffte er das, was möglich war. Wir sind zufrieden."