Kein Bullen-Cockpit: Vergne mit Inkonstanz gebrandmarkt

Jean-Eric Vergne glaubt, dass er bei Red Bull durch den Rost fallen wird, weil er viele Ausfälle auf seinem Konto hat: "Ricciardo wird als konstant angesehen - ich nicht"

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf um das Red-Bull-Cockpit hat sich schon seit längerem nur noch auf Kimi Räikkönen und Daniel Ricciardo zugespitzt, glaubt man den Aussagen von Teamchef Christian Horner. Auch Fernando Alonso streckte sein Fühler in Ungarn nach dem Platz im Weltmeisterteam aus, doch ein Name wird ständig vergessen: Jean-Eric Vergne hat wohl kaum Chancen, Nachfolger von Mark Webber zu werden. Häufig wurde das Wort Erfahrung dabei als Grund vorgeschoben, doch der Franzose glaubt, dass es eine andere Ursache hat, warum er wohl nicht berücksichtigt werden wird.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne sieht das Red-Bull-Cockpit außer Reichweite Zoom

Das Zauberwort heißt: Konstanz. Diese werde ihm in dieser Saison abgesprochen, glaubt Vergne. "Wenn man sich die Resultate dieses Jahres anschaut, dann habe ich mehr Punkte geholt als Ricciardo, aber er hat die meisten Rennen beendet, und ich nicht", erklärt der 23-Jährige gegenüber der französischen Zeitung 'L'Equipe'. Dieser Umstand habe ihn nun im Formel-1-Umfeld gebrandmarkt. "Selbst, wenn es falsch ist, wird Ricciardo im Fahrerlager als konstant angesehen - und ich nicht."

Und dies hätte auch Einfluss auf die Wahl für das Cockpit neben Sebastian Vettel. "Red Bull ist das Weltmeisterteam und braucht einen Fahrer, der bei jedem Rennen Punkte holt, um den Titel zu gewinnen." Zur Verteidigung von Vergne muss man sagen, dass beide Fahrer gleich oft in den Punkterängen platziert waren - nämlich jeweils dreimal. Allerdings stehen Ricciardos zwei Ausfällen vier Ausfälle des Franzosen gegenüber.

Die Entscheider bei Red Bull werden sicherlich wissen, wie sie die Werte einzuordnen haben, doch will man das Cockpit im Mutterteam haben, muss man schon mehr Leute überzeugen als Christian Horner. "Er trifft nicht als einziger die Entscheidung", weiß Vergne. "Adrian Newey hat auch etwas zu sagen, genau wie Dietrich Mateschitz und Helmut Marko." Zumindest seinen aktuellen Teamchef Franz Tost konnte der Youngster überzeugen. Sollte es nicht mit dem Red-Bull-Cockpit klappen, wird der Franzose aller Voraussicht nach weiter bei Toro Rosso fahren dürfen.

Jean-Eric Vergne

Zu häufig musste der Toro-Rosso-Pilot seinen Boliden vorzeitig abstellen Zoom

Dort hofft Vergne dann auf einen neuen Teamkollegen, denn er würde sich wünschen, dass Red Bull seinem bisherigen Teampartner eine Chance gibt. Doch sollten sich die Bullen am Ende doch für die Erfahrung von Kimi Räikkönen entscheiden, könnte der Toro-Rosso-Pilot die Entscheidung nachvollziehen. "Ich verstehe das Risiko, das sie eingehen, wenn sie einen jungen Fahrer wie Daniel oder mich nehmen", so Vergne, der kaum noch an seine Chance glaubt: "Wenn sie einen Fahrer sehen, der die Hälfte der Rennen nicht beendet, dann verunsichert sie das."