• 02.08.2006 17:31

  • von Marco Helgert

Karthikeyan: "Möchte etwas zurückgeben"

Der Inder hat momentan keinen Formel-1-Stammplatz, in seiner Heimat aber stellt er die Weichen für neue indische Hoffnungsträger

(Motorsport-Total.com) - Narain Karthikeyans Formel-1-Einstieg im Vorjahr kam nicht nur überraschend, er sorgte in seiner Heimat Indien auch für reges Medieninteresse. Seit der 29-Jährige als Testfahrer des Williams-Teams sein Dasein fristet, wurde es ruhiger um ihn. Doch er möchte seinen Namen und seine Beziehungen einsetzen, um dem Motorsport in Indien eine Heimat zu bieten.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Narain Karthikeyan sucht in Indien faktisch seinen eigenen Nachfolger

"Ich möchte diesem Sport etwas zurückgeben", erklärte er 'Reuters'. In einer indischen Nachwuchsserie, von der es auch nicht gerade viele gibt, setzt Karthikeyan zwei Teams und vier Fahrer ein. "Ich bin der erfahrenste indische Fahrer. Ich bin glücklich, wenn ich ihnen in diesem Jahr etwas Zeit geben kann."#w1#

Die Formel 1 wurde durch die Aktivitäten von Karthikeyan, der in der Vorjahressaison für Jordan an den Start ging, auch in Indien bekannter, doch Nachwuchsrennfahrer haben kaum eine Infrastruktur oder Gönner, um ihrem Sport nachzugehen. Karthikeyan habe unzählige Anfragen erhalten, um potenzielle Rennfahrer zu fördern. "Es gibt so viel Interesse und Enthusiasmus", erklärte er.

14 Kandidaten stellten sich der Schlusssichtung - auch wenn nur zwölf Fahrer letztlich auch erschienen. Vier Fahrer wählte Karthikeyan aus und achtete dabei nicht nur auf fahrerische Qualitäten, sondern auch auf Teamfähigkeit und Fitness. "Die Jungs haben das Glück, schon früh in ihrer Karriere Unterstützung zu erhalten", erklärte er. "Ich hatte das alles nicht, als ich begann."

Wie klein die Kinderschuhe noch sind, in denen der indische Motorsport steckt, zeigt die Qualität der Autos der Nachwuchsserie. Sie haben 1,6-Liter-Motoren mit knapp 120 PS. "Zum ersten Mal werden in Indien Autos fahren, die einen Front- und Heckflügel haben", so Karthikeyan. "Wir haben zehn Generationen in nur einem Jahr übersprungen." Der nächste Schritt sei nun der Aufbau einer Motorsportakademie.