• 01.02.2005 14:18

  • von Marco Helgert

Karthikeyan: "Mein Traum wird Realität"

Narain Karthikeyan ist einen kleinen Schritt vom Beginn seiner Formel-1-Karriere entfernt - Vertrag noch nicht unterzeichnet

(Motorsport-Total.com) - Die Aussage von Sanjay Sharma kam am Morgen für viele überraschend. Der Manager von Narain Karthikeyan erklärte, sein Schützling habe eine Offerte von Jordan angenommen. Er solle demnach als erster Pilot des Teams verpflichtet werden. Hinter der Verpflichtung dürfte auch Trevor Carlin stehen. Karthikeyan war in der Formel 3 für das Team Carlin Motorsport aktiv. Carlin, mittlerweile der Teamchef von Midland, hielt immer große Stücke auf den Inder, der noch keine echte Chance hatte, in der Formel 1 etwas zu zeigen.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Bisher erhielt Narain Karthikeyan, wie hier im Jaguar, nur wenige Testchancen

Doch hinter der Meldung steht offenbar mehr, als auf den ersten Blick zu vermuten war. Einige Mitarbeiter des Jordan-Teams waren von der Meldung ebenso überrascht wie viele Fans. Offenbar ging im Zuge der Teamübernahme durch 'Midland'-Chef Alexander Shnaider auch eine Portion der unternehmensinternen Kommunikation verloren.#w1#

Dabei, so wurde auf der Pressekonferenz in Bombay deutlich, ist der Vertrag von Karthikeyan längst nicht so sicher wie angenommen. "Im Grunde habe ich zugestimmt, für Jordan in der Saison 2005 zu fahren", erklärte der Inder auf der Pressekonferenz. "Wir werden den Vertrag in den kommenden Tagen unterschreiben."

Zuvor müssen aber noch kleinere Probleme ausgeräumt werden. "Ein bisschen Geld muss er noch auftreiben, aber sein Sponsorenpaket sieht auch so schon stark aus", erklärte Carlin der 'BBC'. Auf Sponsoren sei man angewiesen, denn "wie sind der Planung ein Jahr voraus, wir wollen nicht das Geld für das nächste Jahr schon jetzt aufbrauchen. Narain hat gute Sponsoren. Er ist schnell, wenn auch manchmal etwas wild."

Karthikeyan hat alle Zweifel, dass sein Formel-1-Einstieg noch platzen könnte, zur Seite geschoben. "Für mich ist es ein bedeutsamer Tag, denn bis hierhin war es wahrlich ein langer Weg", erklärte er. "Heute kann ich sehen, dass mein Traum, der erste indische Formel-1-Fahrer zu werden, Realität wird. Die vergangenen 48 Stunden waren hart und sehr hektisch, aber das war es wert."

Angst vor der Herausforderung Formel 1 hat er nicht. "Ich bin schon zuvor gegen Fahrer wie Jenson Button und Takuma Sato angetreten. An guten Tagen habe ich sie geschlagen", so der 28-Jährige. "Sie kommen in der Formel 1 sehr gut zurecht. Das gibt mir Zuversicht, dass auch ich zurechtkommen kann." Zu den Sponsoren des Inders zählen unter anderem die 'Tata Group', Indiens zweitgrößter Konzern mit zahlreichen Geschäftszweigen, und das staatliche Mineralölunternehmen 'Bharat Petroleum'.