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Karthikeyan: Aller Neuanfang ist schwer
Kaum Fahrpraxis und ein neues Auto, das noch nicht einmal auf der Strecke war - Nahrain Karthikeyan weiß, dass seine Saison mit HRT nicht einfach wird
(Motorsport-Total.com) - Nahrain Karthikeyan kehrt nach mehrjähriger Pause in die Formel 1 zurück. Doch der Inder weiß, dass seine Comebacksaison alles andere als einfach wird. In zwei Wochen steht in Melbourne das erste Rennen an, morgen enden die Wintertests. Und sein HRT-Team hat erst heute das neue Auto vorgestellt.

© xpb.cc
Narain Karthikeyan kann bisher nur auf seinem neuen Auto sitzen
Ob die Mannschaft wenigstens in diesem Jahr vor dem Auftakt noch erste Runden mit dem neuen Boliden drehen kann, ist noch unklar. Man arbeitet intensiv daran, morgen auf die Strecke gehen zu können. Dazu kommt, dass Karthikeyan sich erst wieder neu an das Fahren in der Formel 1 gewöhnen muss. Das wurde erschwert, weil er kaum testen konnte. Doch bei allen Schwierigkeiten ist für ihn klar: Es kann nur besser werden.
Frage: "Was denkst du über das neue Auto?"
Narain Karthikeyan: "Es sieht gut aus. Das Heck ist recht klein und die Form des Autos ist sehr schön. Angesichts dessen, wo wir angefangen haben, ist es definitiv ein Schritt nach vorn. Sie haben gesagt, dass wir selbst ohne Doppeldiffusor mehr Downforce haben. Natürlich sind wir das Auto nicht gefahren."
"Sie versuchen, das Auto zusammenzubauen, aber ich weiß noch nicht, wann wir damit rausgehen werden. Es wird natürlich hart werden, daran besteht kein Zweifel. Aber ich denke nicht, dass es so sein wird wie im vergangenen Jahr. Es wird ein bisschen besser werden."
Frage: "Was denkst du, wie hart wird der Start? Vor allem, nachdem die 107-Prozent-Regel wieder eingeführt wurde?"
Karthikeyan: "Was die 107-Prozent-Regel angeht, sollten wir in Australien kein Problem haben. Wir müssen einfach sehen, ob das neue Getriebe, die neue Elektronik und alles zuverlässig sind oder nicht. Jedes neue Auto hat seine eigenen Zicken, und wir wissen nicht, welche das bei uns sein werden."
Frage: "Wie gut läuft deine Eingewöhnung?"
Karthikeyan: "Ich bin zwei Tage im Regen gefahren und das ging gut, ich war recht schnell. Im Trockenen muss ich mich erst noch ein bisschen zurechtfinden. Aber Tonio ist eine gute Referenz. So weit ich das anhand der Daten sehen konnte, sind unsere Fahrstile recht ähnlich. Also denke ich: Gebt mir ein paar Rennen, und ist bin wieder in Schwung. Ich weiß, dass ich früher schnell war, von daher sollte das kein Problem sein."
Frage: "Hilft dir die Tatsache, dass alle neue Reifen haben?"
Karthikeyan: "Es ist vier Jahre her, dass ich ein Formel-1-Auto gefahren bin. Für mich ist das wie ein Neuanfang. Es ist mir egal, alle haben die gleichen Reifen. Und wahrscheinlich haben die Teams mehr Probleme, die mehr Seitenkräfte und mehr Downforce haben. Unser Vorjahreswagen war mit Pirellis okay. Ich werde mit dem Strom mitschwimmen."
Frage: "Wie viel konntest du fahren?"
Karthikeyan: "Nicht viel. Ich weiß es nicht genau, aber wahrscheinlich weniger als 1.000 Kilometer. Aber es ist ermutigend, anhand der Daten zu sehen, dass es nicht allzu schlecht war. Am schwierigsten ist das Bremsen, und das muss man hier oft."
Frage: "Wie kommst du von der Fitness her zurecht?"
Karthikeyan: "Von der Fitness her war es im alten Auto okay. Das neue Auto hat mehr Downforce, aber ich denke, dass das nach zwei oder drei Rennen in Ordnung sein sollte. Ich habe wirklich hart trainiert."
Frage: "Was wäre für dich und HRT in diesem Jahr ein erreichbares Ziel?"
Karthikeyan: "Wir haben viele gute Leute, die das Auto entworfen haben, und wir haben Partner, die uns helfen. Wir stehen noch am Anfang, aber wenn alles als Paket zusammenpasst, dann muss das Ziel sein, das Beste der neuen Teams zu sein. Das könnte natürlich eine schwierige Aufgabe werden, weil bisher niemand mit dem Auto gefahren ist. Aber das Auto sieht wie ein vernünftiges, modernes Auto aus, deshalb hoffen wir, dass es gut ist."
Frage: "Ist es besser für dich, dass der Indien-Grand-Prix erst gegen Ende der Saison ansteht?"
Karthikeyan: "Ja. Aber sowohl das Team als auch ich sollten gerüstet sein. Es wird gut gehen."
Frage: "Dein Comeback kam recht überraschend..."
Karthikeyan: "Um ehrlich zu sein, wollte ich wieder NASCAR fahren. Aber Colin Kolles und ich kennen uns seit 1999, und er sagte, dass da eine Möglichkeit bestehen würde. Ich habe die Pläne gesehen, und die Dinge haben sich schnell geändert. Es ist ein guter Zeitpunkt für ein Comeback, denn ich habe hart gearbeitet, um da hin zu kommen, wo ich bin. Ich hoffe das Beste."

