• 25.08.2005 12:59

  • von Franziska Beetz

Kapstadt-Grand-Prix: "Südafrika ist motorsporthungrig"

Bei erfolgreichen Verhandlungen mit der FOM könnte die Formel 1 bereits 2009 auf den afrikanischen Kontinent zurückkehren

(Motorsport-Total.com) - Bereits im Jahre 2009 könnte die Formel 1 nach Afrika zurückkehren. Schon vor Monaten ist eine südafrikanische Bietergemeinschaft unter der Leitung von David Gant in Verhandlungen mit der FOM eingetreten, um einen Grand Prix nach Kapstadt zu holen. In einem Interview mit 'Autosport-Atlas' sprach Geschäftsführer Gant über den aktuellen Stand der Dinge. Der deutsche Streckenarchitekt Hermann Tilke, der sich ebenfalls für den Kurs im türkischen Istanbul verantwortlich zeichnet, hat Kapstadt bereits Ende letzten Jahres einen Besuch abgestattet.

Titel-Bild zur News: Minardi-Doppelsitzer in Kyalami

Gant: Kyalami kommt für eine Neuauflage des Südafrika-Rennens nicht in Frage

Es sei bereits ein Layout erarbeitet worden, das den Ideen der Bietergemeinschaft schon sehr nahe kommt, erklärte Gant. "Weiter geht es mit der Gestaltung der Infrastruktur und der Paddock-Gebäude, danach werden wir den Entwurf der FOM präsentieren." All diese Vorbereitungen sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Dann will man bereits einen Vertrag mit Bernie Ecclestone unterzeichnen. Angestrebt ist dabei ein Abschluss über sieben Grands Prix. Auch seitens der südafrikanischen Regierung erfährt das Projekt dem Geschäftsführer zufolge große Unterstützung.#w1#

Nach Kapstadt ist in den vergangenen Jahren viel ausländisches Kapital geflossen und die Formel 1 könnte den Aufwärtstrend der Stadt noch verstärken. "Die finanzielle Unterstützung, die wir seitens der Regierung erfahren, hilft uns nicht nur, das Grundkapital zusammenzubekommen. Wir werden auch eine gewisse Zeit brauchen, um das Projekt vom finanziellen Standpunkt her aufzubauen." Damit ein Grand Prix in Südafrika tragfähig wird, versucht man, auch andere internationale, nationale sowie regionale Serien auf den neu entstehenden Kurs zu locken. Auch nach Sponsoren schaue man sich bereits um, erörterte Gant.

Die Strecke in Kyalami in der Nähe von Johannesburg, auf der zuletzt 1993 ein Formel-1-Rennen ausgetragen worden ist, kam aus mehreren Gründen für eine Neuauflage nicht in Frage: "Der Präsident des Südafrikanischen Motorsportverbandes, Roger Pearce, erklärte, dass man Kyalami einstampfen und neu aufbauen müsste. Die Strecke ist nicht auf dem neusten Stand." Auch die Infrastruktur sei nicht das, was man sich wünschen würde. Hauptsächlich aber gilt Kapstadt als anziehender für ausländische Touristen als Johannesburg. Und schließlich und endlich soll Bernie Ecclestone auf Kapstadt als Austragungsort bestanden haben, was für Gant alle anderen Argumente verblassen lässt.

Wenn der Vertrag mit der FOM rechtzeitig zustande kommt und alle nötigen Anträge sowie Untersuchen, wie zum Beispiel über die landschaftlichen Auswirkungen, abgearbeitet sind, kann Mitte des Jahres 2006 der Grundstein gelegt werden. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten wird zwei Jahre später gerechnet. Obwohl sich der Formel 1 auch andere Länder als potenzielle Austragungsorte anbieten, zeigte sich David Gant zuversichtlich: "Indien will ein Rennen, Russland will ein Rennen, ebenso Korea und Dubai. Aber wir sind der einzige Kontinent, der keinen Grand Prix austrägt. Und Südafrika ist wirklich motorsporthungrig."