• 10.08.2004 13:05

  • von Marco Helgert

Kampfansage von McLaren-Mercedes

Kimi Räikkönen und David Coulthard wollen in Ungarn erneut zeigen, dass McLaren-Mercedes wieder ein Podestplatzanwärter ist

(Motorsport-Total.com) - Die dreiwöchige Sommerpause der Formel 1 kam dem McLaren-Mercedes-Team sicher etwas ungelegen. Nur zu gern hätte man im Zweiwochenrhythmus gezeigt, dass man mit dem neuen MP4-19B den richtigen Weg eingeschlagen hat. Auch beim bisher letzten Rennen in Hockenheim war Kimi Räikkönen gut unterwegs, ehe sein Heckflügel brach. Ungarn gilt traditionsgemäß als Michelin-Strecke, umso mehr freuen sich Räikkönen und David Coulthard auf das Rennen auf dem Hungaroring.

Titel-Bild zur News: Coulthard und Räikkönen

Coulthard und Räikkönen wollen in Ungarn auf das Siegerpodest

"Ich freue mich, nach der Sommerpause wieder auf dem Hungaroring zu fahren", erklärte Coulthard. "Die Pause war für alle eine gute Gelegenheit, die Batterien wieder aufzuladen und Familie und Freunde zu sehen. Ich habe einige Tage in der Schweiz trainiert, bevor ich eine kurze Auszeit nahm. Die Fitness ist in Ungarn ein entscheidender Schlüssel, da es gewöhnlich sehr heiß und die Strecke körperlich fordernd ist. Viele Kurven und Gangwechsel machen den Kurs vergleichbar mit Monaco, Ausdauer ist also entscheidend."#w1#

"Nach Monaco ist es der langsamste und kürzeste Kurs, wir fahren dort mit viel Abtrieb", fuhr der Schotte fort. "Zusätzlich zum engen Charakter überwindet man in Ungarn auch einige Höhenunterschiede und einige seltsame Hügel. Die Überholmöglichkeiten sind beschränkt, aber man kann auf dieser Strecke einen guten Rhythmus finden, sie macht daher Spaß. Wir haben in Deutschland gezeigt, dass das Auto weiterhin besser wird. Hoffentlich werde ich in der Lage sein, ein Rennen ohne Zwischenfälle zu absolvieren und um einen Podestplatz zu kämpfen."

"Heim-Grand-Prix" für Kimi Räikkönen

Auch Kimi Räikkönen freut sich, wieder in seinen Boliden steigen zu dürfen. "Ich habe den Ungarn-Grand-Prix immer genossen, da die finnischen Fans für eine tolle Atmosphäre sorgen. Es ist eine Tradition, dass viele von ihnen zu diesem Rennen kommen, es ist also wie ein Heim-Grand-Prix für mich, ich hoffe daher auf ein gutes Ergebnis. Der Hungaroring ist für seine staubige Oberfläche bekannt, und auch wenn die Ideallinie in den ersten Trainingssitzungen sauber gefahren wird, so haben wir am Wochenende dennoch mit dem Schmutz und dem Reifenabrieb neben der Linie zu kämpfen."

"Die Strecke selbst ist recht rau, es entstehen also viele Gummikügelchen, das macht das Überholen schwer, denn sobald man von der Ideallinie ausschert, wird es rutschig. Da muss man besonders vorsichtig sein", erklärte der Finne. "In der ersten und zweiten Kurve kann man am besten ein Manöver probieren, auch die neue zwölfte Kurve ist dafür geeignet. Durch den mangelnden Grip und die Tatsache, dass man die Kerbs mir einbeziehen muss, um schnell zu sein, ist ein ausbalanciertes Auto absolut notwendig. Dieses Gebiet wurde mit dem MP4-19B besonders verbessert."

"Während der dreiwöchigen Pause haben wir in Vorbereitung auf Ungarn den MP4-19B weiter verbessert", erklärte McLarens Geschäftsführer Martin Whitmarsh. "Der Hungaroring bietet eine interessante technische Herausforderung und die Charakteristiken verlangen ein gut ausbalanciertes Auto. Viel Augenmerk wurde daher auf die Optimierung des Setups gelegt, sowohl mit Simulationen als auch im Windkanal. Nach der guten Vorstellung in Deutschland freuen wir uns alle, wieder mit dem MP4-19B anzutreten und werden das Potenzial offen legen, welches das Auto bisher gezeigt hat."

Für Norbert Haug ist ein Podestplatz das erklärte Ziel

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug wünscht sich, dass die guten Vorstellungen aus den vergangenen beiden Rennen in Ungarn eine Fortsetzung finden werden. "Die letzten drei Grands Prix haben gezeigt, dass der MP4-19B schnell genug ist, um Podestplätze in Angriff zu nehmen. Leider konnten wir das in Deutschland nicht zeigen. Kimis Kampf um den Sieg wurde durch den Heckflügelschaden beendet, und David musste sich mit dem vierten Platz abfinden, da aerodynamische Teile seines Autos durch einen fremdverschuldeten Zwischenfall beschädigt wurden."

"Der anstehende Ungarn-Grand-Prix wird für David, Kimi und das gesamte Team die nächste Chance sein, die Konkurrenzfähigkeit des MP4-19B unter Beweis zu stellen", fuhr der Schwabe fort. "Der Kurs nahe Budapest unterscheidet sich grundlegend von den letzten drei Austragungsorten. Die Strecke ist eher langsam, für gewöhnlich ist es heiß und der Staub ist ein großes Problem. Es gibt nur eine Linie, zusammen mit dem Layout der Strecke sind Überholmöglichkeiten daher selten. Kimi hat es im letzten Jahr dennoch geschafft, als er Zweiter wurde, und das Team wird alles geben, um ein ähnliches Ergebnis einfahren zu können."