Justin Wilson sucht Sponsoren für Formel-1-Debüt
Ex-F3000-Champion Justin Wilson hat gute Chancen, 2003 in der Formel 1 zu fahren ? wenn er zahlungskräftige Sponsoren findet
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätte nicht Anthony Davidson bei Minardi in der vergangenen Saison den erfolglosen Alex Yoong ? zumindest für zwei Rennen ? ablösen sollen, sondern der damals noch amtierende Formel-3000-Champion Justin Wilson. Doch der passte mit seinen 1 Meter 90 nicht in den engen PS01. Teamchef Paul Stoddart drückte in aller Öffentlichkeit darüber sein Bedauern aus und versprach mit den Worten, "Justin hat eine zweite Chance verdient", dass das nächstjährige Auto groß genug sein wird, "um Fahrern dieser Größe Platz zu bieten".

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Justin Wilson: Für den Formel-Sport eigentlich viel zu groß...
Eigentlich hätte der Australier gleich sagen können, dass er Justin Wilson für die kommende Saison verpflichten will, doch da das Team an chronischem Geldmangel leidet, braucht der Brite das notwendige "Kleingeld", um sich die Eintrittskarte für die Formel 1 kaufen zu können. Nach einem Bericht des 'Sunday Mirror' fordert das Team schlappe 5,4 Millionen Euro. "Es ist kein Geheimnis, dass wir nach Geld suchen um konkurrenzfähiger zu sein ", wird der Australier zitiert, der für 2003 neben Wilson auch Jos Verstappen verpflichten möchte.
Vor dem Rennen in Barcelona probierte Justin Wilson bei Minardi aus, ob er in den PS01 passt und musste feststellen, dass er mit seinen Knien am Monocoque anstieß: "Ich bin aber ziemlich zuversichtlich, dass wenn man mich verpflichtet, man mir eine Sitzposition ermöglichen wird, in der ich mein Bestes geben kann", so der Brite in einem Interview mit 'F1-Live'. "Wenn man nicht sein Bestes geben kann, dann gibt es keinen Grund, Rennen zu fahren. Wenn man die Pedale nicht gut bedienen kann, dann würde ich es nicht einmal probieren."
Natürlich war es für Justin Wilson frustrierend gewesen, dass er nicht schon in der letzten Saison die Chance hatte, sich am Steuer eines Formel-1-Autos zu probieren, "aber da kann man ja nichts machen. Damit muss man leben. Sie wollten mich haben und wollen mich immer noch. Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit erhalten werde, für sie nächstes Jahr zu fahren. Es könnte im kommenden Jahr eine aufregende Saison werden. Je nach Motor sollten sie deutlich konkurrenzfähiger sein."
Laut Wilson stehe er im ständigen Kontakt zu Paul Stoddart: "Aber es hängt vom Geld ab, ich brauche Sponsoren, um den Zuschlag zu bekommen." Diesbezüglich gebe es aber derzeit noch keine Neuigkeiten: "Wenn ich nicht in die Formel 1 gehe, dann werde ich in die IRL oder zu den ChampCars nach Amerika gehen und wenn die Ergebnisse dort stimmen, dann ist die Formel 1 vielleicht wieder eine Möglichkeit. Aber in den nächsten drei bis vier Jahren wäre sie vorerst kein Thema mehr."

